Paul Nizon


   

1929 als Sohn einer Bernerin und eines russischen Emigranten in Bern geboren. Er studierte Kunstgeschichte, Klassische Archäologie sowie Neuere Deutsche Literaturgeschichte in Bern und München, promovierte 1957 mit einer Arbeit über Vincent van Gogh und arbeitete zunächst als Museumsassistent in Bern. Nach der Publikation des ersten Buches „Die gleitenden Plätze“ war er 1960 als Stipendiat am Schweizer Institut in Rom und wurde 1961 leitender Kunstkritiker der Neuen Zürcher Zeitung. Ein Jahr darauf entschied er sich für den Beruf des freien Schriftstellers, regelmäßige Arbeitsaufenthalte führten vom Wohnsitz Zürich nach London, Italien und Paris. 1969 bis 1970 war Paul Nizon Gastdozent an der Architekturabteilung der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich, 1972 an der Kunstgewerbeschule in Basel und 1984 am Lehrstuhl für Poetik der Universität Frankfurt am Main. 1987 weilte er als „Writer in Residence“ an der Washington University in St. Louis/Missouri und war 1993 Stadtschreiber von Bergen-Enkheim. Bereits 1977 zog er nach Paris, wo er seitdem lebt.
(Zu Paul Nizon siehe auch Porträt International)
Auszeichnungen u.a.: Conrad Ferdinand Meyer-Preis (1972), Literaturpreis der Freien Hansestadt Bremen (1975), Preis der Schweizerischen Schillerstiftung, Deutscher Kritikerpreis für Literatur (1982), Großer Literaturpreis der Stadt Bern (1984), Ernennung zum Chevalier des französischen Ordens „des arts et des lettres“, Preis des Senders France Culture für ausländische Literatur (1988), Torcello-Preis der Peter Suhrkamp Stiftung (1989), Marie Luise Kaschnitz-Preis (1990), Großer Literaturpreis der Stadt Zürich (1992), Großer Literaturpreis des Kantons Bern (1994), Erich Fried Preis, Wien (1996).

Veröffentlichungen (Auswahl):
– „Canto“, Roman, Suhrkamp, Frankfurt a.M. 1963
– „Im Hause enden die Geschichten“, Roman, Suhrkamp, Frankfurt a.M. 1971
– „Swiss made. Portraits, hommages, curricula“, Essays, Benziger, Zürich 1971
– „Untertauchen. Protokoll einer Reise“, Erzählung, Suhrkamp, Frankfurt a.M. 1972
– „Im Hause enden die Geschichten – Untertauchen. Protokoll einer Reise“, Suhrkamp, Frankfurt a.M. 1978
– „Stolz“, Roman, Suhrkamp, Frankfurt a.M. 1975
– „Das Jahr der Liebe“, Roman, Suhrkamp, Frankfurt a.M. 1981
– „Aber wo ist das Leben. Ein Lesebuch“, Suhrkamp, Frankfurt a.M. 1983
– „Am Schreiben gehen. Frankfurter Vorlesungen“, Suhrkamp, Frankfurt a.M. 1985
– „Im Bauch des Wals. Caprichos“, Suhrkamp, Frankfurt a.M. 1989
– „Diskurs in der Enge – Verweigerers Steckbrief. Schweizer Passagen“, Suhrkamp, Frankfurt a.M. 1990
– „Die gleitenden Plätze“, Suhrkamp, Frankfurt a.M. 1990
– „Über den Tag und durch die Jahre. Essays, Nachrichten, Depeschen“, Suhrkamp, Frankfurt a.M. 1991
– „Das Auge des Kuriers“, Suhrkamp, Frankfurt a.M. 1994
– „Die Innenseite des Mantels. Journal“, Suhrkamp, Frankfurt a.M. 1995
– „Hund. Beichte am Mittag“, Roman, Suhrkamp, Frankfurt a.M. 1998
– „Taubenfraß“, Gespräche und Aufsätze, Suhrkamp, Frankfurt a.M. 1999
– „Gesammelte Werke“, 7 Bd., Suhrkamp, Frankfurt a.M. 1999
– „Die Erstausgaben der Gefühle. Journal 1961–1972“, Hrsg. von Wend Kässens, Suhrkamp, Frankfurt a.M. 2002
– „Abschied von Europa“, Suhrkamp, Frankfurt a.M. 2003
– „Das Drehbuch der Liebe. Journal 1973–1979“, Hrsg. von Wend Kässens, Suhrkamp, Frankfurt a.M., Oktober 2004

So, 29.8., 20.30 Uhr, Markgrafentheater