Literatur und Musik |
Das
Blau der Augen im dunklen Flur Zwei Genres treffen aufeinander: ein Text aus dem 20. Jahrhundert auf Musik des 17. Jahrhunderts, die französische Schriftstellerin Marguerite Duras auf den englischen Komponisten Henry Purcell und die französische Komponistin Elisabeth Jacquet de la Guerre, der Cembalist Ralf Waldner auf die Schauspielerin Patricia Litten. Der Text „Der Mann im Flur“ von Marguerite Duras, einer der größten französischen Schriftstellerinnen, beschreibt den erotisch-gewaltsamen Kontakt zwischen einem Mann und einer Frau, betrachtet aus der Warte einer Beobachterin. Sie weiß bereits zu Anfang, wie es ablaufen und wie es enden wird; daher der abgeklärte, konstatierende Tonfall, der unbeteiligte Duktus. Die Distanz zu den Vorgängen ist notwendig, denn der Text, der davon handelt, ist eine Zumutung. Dieser Text trifft auf Musik von Henry Purcell und Elisabeth Jacquet de la Guerre: der Engländer abgeschattet, melancholisch, dunkel, chromatisch – die Französin tänzerisch, galant, graziös, elegant. Zwischen diesen Polen vollzieht sich eine grenzüberschreitende poetische Verfahrensweise: der Text und die Musik setzen sich gegenseitig unter Spannung, das improvisative Element spielt eine große Rolle und ist die treibende kommunikative Kraft. Dadurch mag hörbar werden, dass die Barockmusik mit denselben Affekten handelt, wie der Text von Duras. Nur: wir haben das „Hörinstrumentarium“ dazu nicht mehr. Ein Experiment zur Überbrückung dieser „Sprach- und Musikinseln“. Fr, 27.08., 22.00 Uhr, Theater in der Garage |
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investigation
routine Klaus Treuheit, Günter Heinz, Christoph Irmer Der Erlanger Komponist und Pianist Klaus Treuheit gehört seit 1996 zur festen Besetzung des Erlanger Poetenfests. Er sorgte – mit wechselnden Duo-Partnern – für gepflegten Jazz zur Literatur. Auch in diesem Jahr hat er wieder hochkarätige Gäste eingeladen, um mit ihnen die Lesungen im Schlossgarten musikalisch zu umrahmen. Wie im vergangenen Jahr – als er mit der Sopranistin und Violonistin Rosi Hertlein (New York) den musikalischen Part zu den „Lyrik-Paketen“ des Poetenfestes beisteuerte – wird er diesmal mit dem Posaunisten Günter Heinz (Dresden) und dem Violinisten Christoph Irmer (Wuppertal) das Fest mit seinem Ansatz bereichern, der Reflexion und Spontaneität, Aleatorik und Improvisation jenseits des Variierens umfasst. Günter Heinz (Posaune) Christoph Irmer (Violine) Klaus Treuheit (Piano/Cembalo) Sa und So, 28.8. und 29.8., 13-14 und 18.30-19.30 Uhr, Schlossgarten |
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