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Konzert der
Stimmen
Lesung mit: Franz Josef Czernin, Ralph Dutli, Ute Eisinger, Hendrik Jackson,
Annette Kopetzki, Ulf Stolterfoth, Peter Waterhouse Zum Abschluss der
„Ersten Erlanger Übersetzerwerkstatt” präsentieren
einige der profiliertesten Lyriker und Übersetzer deutscher Sprache
Kostproben aus hochkarätig übersetzten Werken. Die Lesung bildet
ein in dieser Form einzigartiges „Konzert der Stimmen“. Im
Zusammenklang der Sprachen wird die Kunst der Übersetzung lebendig.
Vorgetragen wird u.a. aus den Werken von Hart Crane, J.H. Prynne, Gertrude
Stein, Andrea Zanzotto, Anna Achmatova, Ilya Kutik und Ossip Mandelstam.
Unter den Vortragenden ist auch Ralph Dutli über dessen Vortragsstil
Peter Hamm, Literaturkritiker bei der „Zeit“, schreibt: „Wer
Ralph Dutli einmal Mandelstam oder Marina Zwetajewa öffentlich hat
rezitieren hören – natürlich auswendig, wie es in Russland
Brauch ist – und dabei nicht von Stund an der Poesie verfallen ist,
dem ist wahrlich nicht zu helfen. Wenn Ralph Dutli Gedichte liest, erlebt
man nicht nur ein Sprach-, sondern eine Art Naturereignis."
Eine Veranstaltung der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
(Institut für Romanistik) und der Bundesakademie für kulturelle
Bildung Wolfenbüttel in Zusammenarbeit mit dem Kultur- und Freizeitamt
der Stadt Erlangen.
Sa, 28.8., 20 Uhr, Orangerie
Eintritt: 9,- / erm. 7,50 € |
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Exakte
Vision: Helen Hessels Jules & Jim
Hörspiel-Performance nach Tagebüchern von Helen Hessel
mit Ulrike Haage (Flügel) und Meret Becker (Stimme)
Skript und Übersetzung von Ulrike Voswinckel
„Niemand kann so lieben wie ich. Die Liebe umgibt mich wie ein
Duft. Zum Dank liebt man mich in allen möglichen Figurationen. L’Indépandante,
mich, die Unabhängige, die nur sich selbst verantwortlich ist, rein
– und frivol.“
Helen Hessel lernte 1912 in Paris ihren späteren Ehemann, Franz Hessel
und den Schriftsteller Jean-Pierre Roché kennen. 1920/21 vertraute
sie ihrem Tagebuch die lichterloh brennende Affäre mit beiden Männern
an. Jean-Pierre Roché schrieb einen Roman mit dem Titel „Jules
& Jim“, der die Grundlage werden sollte für den vielleicht
berühmtesten Film von François Truffaut, den er in den Jahren
1961/62 drehte und der als Meilenstein der Nouvelle Vague Filmgeschichte
schrieb. Jeanne Moreau, Oskar Werner und Henri Serre machten die tödlich
endende Liebesgeschichte weltberühmt.
Jetzt haben Ulrike Voswinckel (Libretto) und Ulrike Haage (Komposition)
die Tagebücher von Helen Hessel zu einem Hörspiel verarbeitet,
das dem Strudel von Helens Gedanken und Gefühlen mittels eines akustischen
Szenarios, strukturiert von der eindringlichen und konzentrierten Klavier-Komposition,
gerecht wird. Haages Musik ist jedoch kein Abbild des Textes oder dessen
Illustration. Vielmehr entsprechen, ergänzen, beflügeln sich
Text und Musik und erschaffen fast nur mit äußerst minimalistischen
Mitteln eine intensive, intime, erotische vor allem aber emotionale Ebene,
auf der dicht gewebt, das chancenlose Dreiecksverhältnis einem traumatischem
Schlusspunkt zustrebt.
Meret Becker, selbst auf sympathische Weise im Verdacht einer neuen Berliner
Bohème stehend, ist die sinnliche und stimmliche Idealbesetzung
dieser Leidenschaft. Sie interpretiert Helens Gefühlwelt sprechend
und singend, verträumt und verspielt, gleichzeitig schwach und stark.
Ulrike Haage, Komponistin und Pianistin, studierte Musik und Musiktherapie
in Hamburg. Sie war Mitbegründerin der ersten deutschen Frauenbigband
„Reichlich Weiblich“. Sie hat ein weites Feld musikalischer
Entwicklungsschritte durchmessen u.a. in der Mitwirkung und Zusammenarbeit
mit Alfred Harth, der Gruppe „Vladimir Estragon/Goto", FM Einheit,
Phil Minton bis hin zu durchkomponierten Hörspielen und Bühnenstücken.
Mit Katharina Franck bildet sie seit 1989 das Herzstück der Popgruppe
„Rainbirds". Zahlreiche Schallplatten und CD Produktionen dokumentieren
ihr Wirkungsspektrum. Ihre musikalische Arbeit im Theaterbereich mit renommierten
Regisseuren wie Peter Zadek oder Kazuko Watanabe führten sie an die
Schauspielhäuser in Hamburg, Zürich, Düsseldorf oder Berlin.
Mit dem 2001 uraufgeführten Werk „Bombsong" tastet sich
Ulrike Haage weiter voran im Grenzgebiet zwischen Elektronik und provokantem,
akustischem Hörspiel. 2003 wurde sie mit dem Deutschen Jazzpreis
(Albert Mangelsdorff-Preis) ausgezeichnet. Sie lebt in Berlin.
Meret Becker arbeitete mit namhaften internationalen Regisseuren und Schauspielern
zusammen, erhielt 1991 den Adolf Grimme Preis, später auch den Bayerischen
Filmpreis und das Filmband in Gold. Auf der Bühne agierte sie u.a.
für Pina Bausch und das Tanztheater Wuppertal, sang die konzertante
Aufführung der Brecht/Weill Oper „Die Sieben Todsünden
der Kleinbürger“ im Gewandhaus Leipzig, und gab Arnold Schönbergs
„Pierrot Lunaire“ unter der Leitung von Kent Nagano in der
Philharmonie Berlin. Für den abendfüllenden Kinofilm „PiperMint
... das Leben möglicherweise“ komponierte sie die Filmmusik
und bekam dafür den Max Ophüls Filmmusikpreis 2004.
Die Performance beruht auf einer Produktion des Bayerischen Rundfunks,
Hörspiel und Medienkunst.
Sa, 28.8.2004, 22 Uhr, Markgrafentheater
Eintritt: von 5,-/erm. 3,50 bis 9,50/erm. 8,- Euro
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hamlet_X
Performance von Herbert Fritsch nach William Shakespeare
In Zusammenarbeit mit der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz, Berlin
hamlet_X, ein großes Mosaik, ein Labyrinth aus Szenen, Gesprächsreflexionen,
Interviews, Porträts von Menschen, die sich im Umkreis Hamlets befinden
und ein Teil seiner Geschichte werden wollen. Der Hamlet von Shakespeare,
eine wilde Fantasie, die sich in verschiedenen nördlichen Kulturkreisen
zusammenbraute, die von Mund zu Mund weiter gegeben wurde und immer wieder
neue Bilder und Wendungen fand. Eine Legende, ein Mythos, der danach verlangt,
weiter gesponnen zu werden ...
Der Schauspieler und Regisseur Herbert Fritsch hat den Hamlet-Text in
111 Teile fragmentiert. Jeder dieser Teile hat seine eigene Auslegung
erfahren und jeder dieser Teile entwickelt nochmals unterschiedlichste
Referenzen. Die erste Ebene, die Grundebene, besteht aus den Szenen des
Hamletstücks, die als Filme realisiert werden. Jede Szene ist unabhängig
von den anderen. Eine weitere Ebene sind die so genannten Porträts
oder Interviews von Menschen aus dem Umkreis Hamlets und dessen Geschichte,
die einfach behauptet werden. Das kann der Frauenarzt von Gertrud, der
Pförtner des Schlosses oder der Fechtmeister von Hamlet sein. Hier
kann die Geschichte ganz anders und völlig frei gesponnen werden.
Herbert Fritsch holt Hamlet in unsere Zeit und macht aus dem Shakespeare
Drama eine aktuelle Geschichte. Die Chronologie des Plots wird unterlaufen,
das Archetypische des Textes freigelegt. So entsteht ein multimedialer
und virtuellen Hamlet-Irrgarten, der aus dem linearen Shakespeare-Text
einen Hypertext macht. Seine ästehtische Strategie zielt auf Unübersichtlichkeit
und Nicht-Narration. Datenoverkill als Programm. Zugleich verweist Hamlets
Grundproblem „To be or not to be", für Herbert Fritsch
auf die literarische Urkonstante des binären Computercodes, das Dilemma
unserer heutigen Welt zwischen den Polen An und Aus, Eins und Null. Hamlet
als self destroying machine.
Herbert Fritsch betreibt sein Anliegen ausufernd besessen. Er inszeniert
und verfilmt die 111 Kurzszenen in einer smarten Kreuzung zwischen Monumentalfilm
in gigantischer Besetzung (u.a. mit Corinna Harfouch, Meret Becker, Kathrin
Angerer, Cordelia Wege, Martin Wuttke, Christoph Schlingensief, Peter
Fitz, Thomas Thieme) und Low-Budget-Projekt. Im Netz entsteht parallel
dazu in permanentem „work in progress" ein virtuelles Hamlet-Universum,
das neben den gefilmten Sequenzen Hörspiele, Text- und Bildanimationen
akkumuliert und für den User labyrinthische Streifzüge ermöglicht,
in denen er sich verlieren kann.
In einem „etwas anderen“ Theaterabend präsentiert Herbert
Fritsch sein hamlet_X-Projekt im Rahmen des Erlanger Poetenfests und erschafft
dabei eine ganz neue technologiebasierte Literaturform.
Teile des Projekts hamlet_X sind in diesem Jahr auf drei DVDs erschienen:
- hamlet_X. Vol. 1. Mit Christoph Schlingensief, Robin Detje, Natias
Neutert, Corinna Harfouch, Herbert Fritsch, Martin Wuttke u.a., ISBN
3-937045-00-7
- hamlet_X. Vol. 2. Mit Susanne Lothar, Leander Haußmann, Hannelore
Hoger, Jürgen Holtz u.a., ISBN 3-937045-14-7
- hamlet_X. Vol. 3. Mit Peter Fitz, Rufus Beck, Anna Thalbach, Ulrich
Mühe, Thomas Thieme u.a., ISBN 3-937045-15-5
www.hamlet-x.de
Sa, 28.8., 22 Uhr, Theater in der Garage
Eintritt: 9,- / erm. 7,50 Euro |
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Und das Meer
singt sein Lied
Ein literarischer Schlagerabend mit Rainer Moritz
„Wenn bei Capri die rote Sonne im Meer versinkt und vom Himmel
die bleiche Sichel des Mondes blinkt, erklingt das alte Lied von Boot
zu Boot“ – und das seit mittlerweile über fünfzig
Jahren. Rudi Schuricke hat mit seinen Capri-Fischern das Erkennungslied
des Nachkriegsschlagers schlechthin komponiert – der ohne das Meer
gar nicht denkbar ist: Für Freddy Quinn sind das Meer und die Musik
die einzig zuverlässigen Begleiter: „Jimmy wollte ein Mädchen
lieben / doch ein anderer kam daher / und als Trost sind ihm geblieben
/ die Gitarre und das Meer“. Herbert Grönemeyer schreitet „selbstbewusst
auf dem Weg zum Meer“ dahin, Hans Albers kennt nur eine Liebe: „Meine
Braut ist die See / und nur ihr kann ich treu sein“. Und Howard
Carpendale leistet Trauerarbeit am Strand: „Deine Liebe, sie schwand
/ wie die Spuren im Sand“.
Rainer Moritz – bis Juli diesen Jahres Leiter des Hoffmann &
Campe Verlags und ab Herbst Chef des Hamburger Literaturhauses –,
dessen persönliche Schlagerleidenschaft 1966 mit der großen
Polydor-Schlagerauslese erwachte und der in der Folge zu einem ausgewiesenen
Experten für dieses Thema wurde, lädt ein zu einer akustischen
Reise durch die Welt der Schlager. Er stellt sehnsuchtsvolle Helden und
romantische Zielorte vor und zeigt, dass Schnulzen, Gassenhauer und Evergreens
mehr von deutscher Geschichte erzählen als jede Sozialstudie –
und dass sie untrennbar mit dem Meer, der Sehnsucht und der Ferne verbunden
sind und es auch immer bleiben werden. Denn ob mit oder ohne Julio Iglesias,
das Meer singt sein Lied: „Die Melodie ist so alt wie die Welt /
So alt wie das Leid und die Seligkeit / Die Wolken und der Wind tragen
sie fort / hinaus in die Unendlichkeit“.
Gehen Sie an Bord, suchen Sie sich festen Halt, kämpfen Sie gegen
die aufkommende Übelkeit an, und hoffentlich haben Sie ein Lied auf
den Lippen, wenn der letzte Ton verklungen ist und Sie an Land zurück
müssen.
Sa, 29.8.2004, 23.30 Uhr, Glocken-Lichtspiele
Eintritt: 9,- / erm. 7,50 Euro |
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Sahnehäubchen
2
Hermia Szabo-Beuchert
Bild- und Lichtinstallation
Schloss, Orangerie, Bäume und Garten als Leinwand – 5 Groß-
und 20 Kleinbildprojektoren verwandelten im vergangenen Jahr den Erlanger
Schlossgarten anlässlich des Poetenfests in eine fantastische Welt
aus Licht und Farbe. Ein Ereignis, von dem viele, die Zeuge der Aufführung
waren, heute noch schwärmen.
Bunt, intensiv, ausdrucksstark und sinnlich sind die Bilder der 1954 in
Budapest geborenen und seit 1979 in Deutschland lebenden Hermia Szabo-Beuchert,
die ihr Projekt folgendermaßen beschreibt: „Literatur und
Bildende Kunst verbinden sich auf dreidimensionale Art mit den architektonischen
Gegebenheiten von Schloss und Garten. Die Poeten beschreiben Bilder, die
Maler werden von poetisch gefassten Gedanken inspiriert. Aus zweidimensionalen
werden plastische Bilder, die in Verbindung mit dem wechselnden Hintergrund
eine besondere Dynamik bekommen.“
„Sahnehäubchen 2“ wird wieder durch die Projektion der
Bilder auf Schloss und Orangerie, Bäume und Objekte mit neuen Lichteffekten
die Besucher des Schlossgartens aus der Anonymität der Dunkelheit
in eine Traumwelt entführen. „Beim Malen habe ich schon immer
Probleme mit der Papiergröße gehabt. Es ist hundertprozentig
20 cm zu schmal oder zu kurz.“
Dank an die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
und an alle Spender, ohne die eine Realisierung von „Sahnehäubchen
2“ nicht möglich gewesen wäre, auch denen, die hier nicht
namentlich genannt werden wollen.
Kunstmuseum Erlangen e.V.
Kunstverein Erlangen e.V.
Kultur- und Freizeitamt der Stadt Erlangen
Stadtwerke Erlangen
Siemens
OBI Baumarkt Erlangen
Ballhorn Zahntechnik
Hotel Luise
Nägelhof
Die Kanzlei.FSR
Fa. Utzmann
Fa. Vorrath
Faszination Garten
Baumschule Hofmann
Lingerie Henneberger
ASTRUM
Fam. Heuse
Gerüstbau Mayer
Fa. KUM
Fa. Meißel
Informationen www.hermia.de
Sa, 28.9.2004, ab 21.30 Uhr, Schlossgarten
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