Petra Morsbach |
In zehn Jahren am Theater
lernte Petra Morsbach, Jahrgang 1956, Menschen zu beobachten. Die eher
abschätzig gehandelte Position einer Dramaturgin – nie im Zentrum
des turbulenten Geschehens, sondern immer am Rande – erlaubte ihr
tiefe Einblicke in die menschliche Komödie. Der von Lesern geliebte
und von der Kritik gefeierte „Opernroman“ (1998) war eine
der Früchte dieses Berufslebens – zum Glück für die
Literatur, zum Schaden für das Theater. Denn fortan wandte sich Petra
Morsbach ganz der Belletristik zu. Und strafte alle Erwartungen Lügen,
sie sei mit ihrem Herkunftsmilieu verwachsen. „Geschichte mit Pferden“
hieß ihr folgender Roman 2001, der im rustikalen Ambiente eines
norddeutschen Reiterhofs spielt. „Petra Morsbach nimmt keine Rücksicht
darauf, was man tut oder besser lässt“, lobte die Süddeutsche
Zeitung die Themenwahl, und wieder deckte sich das Bedürfnis der
Leser nach „detailgenauen und lebensnahen“ Schilderungen mit
der Anerkennung der Kritik. Vor allem Petra Morsbachs unvoreingenommener
Umgang mit unsympathischen Figuren wie dem Reiterhofchef und Leuteschinder
Hemjo Crove sei „furchterregend eindrucksvoll“. Veröffentlichungen (Auswahl): Film: Sa, 28.8., 16 Uhr, Schlossgarten |
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