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Foto: Erich Malter
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Der 1951 in Oldenburg geborene Erzähler
ist nicht nur einer der wenigen auf geradezu amerikanische Art unterhaltsamen
Autoren in Deutschland –, er ging in seinem umfangreichen Romanwerk
wiederholt auch auf ernste deutsche Themen von großer historischer
Tragweite ein. Bestens erinnerlich ist zum Beispiel sein Roman „Der
Flügel“ (1994), der in oldenburgischer Provinz zwischen den
Jahren 1933 und 1951 spielt und von der tragischen Verstrickung einer
Handvoll Figuren in den Nationalsozialismus handelt. Klaus Modick beherrscht
das Erzählen auf verschiedenen Zeitebenen, mühelos gelingt ihm
die Verknüpfung verschiedener Handlungsstränge zu einem Abenteuerroman.
Dies trifft auch auf seinen neuen Roman zu. Wir befinden uns im Jahre
1943. Der Archäologe Johann Martens soll auf der von den Deutschen
besetzten Insel prüfen, welche Kunstgegenstände sich als Raubgut
für Hitlers germanisches Museum eignen. Gemeinsam mit dem Kreter
Andreas erkundet er auf einem alten Motorrad die Insel und wird mehr und
mehr von der griechischen Lebenskunst und nicht zuletzt auch von Andreas’
Tochter Eleni angezogen. Als eine Razzia der deutschen Besatzer das Dorf
von Andreas und seiner Familie bedroht, muss Johann entscheiden, auf welcher
Seite er steht. Immer tiefer wird er in die Wirren des Partisanenkriegs
verstrickt ...
Klaus Modicks Roman bietet ein sowohl zeithistorisch als auch psychologisch
spannendes Werk über Krieg, Verbrechen und Sühne. Und letztlich
ist es auch ein packender Liebesroman. (H. St.)
Klaus Modick studierte in Hamburg Germanistik, Geschichte, Theaterwissenschaften
und Philosophie. 1980 promovierte er zum Dr. phil., Literaturwissenschaften,
mit einer Arbeit über Lion Feuchtwanger. Er arbeitete als Werbetexter
und Lehrbeauftragter, seit 1984 als freier Schriftsteller, auch als Übersetzer
aus dem Englischen. Er ist Mitglied des PEN-Zentrums der BRD und lebt
in Wiefelstede, Niedersachsen.
Auszeichnungen u.a.: Hamburger Literaturförderungspreis (1986), Niedersächsisches
Künstlerstipendium (1989), Stipendium Villa Massimo in Rom (1990/91),
Stipendium der Cité Internationale des Arts, Paris (1993/94), Bettina-von-Arnim-Preis
(1994).
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Veröffentlichungen (Auswahl):
– „Moos“, Novelle, Haffmans, Zürich 1984, Neuausgabe
mit Illustrationen von Klaus Beilstein, Isensee, Oldenburg 1996
– „Ins Blaue“, Roman, Machwerk, Siegen 1985, Taschenbuch
Rowohlt, Reinbek 1988
– „Das Grau der Karolinen“, Roman, Rowohlt, Reinbek
1986
– „Das Stellen der Schrift“, Essays, Affholderbach &
Strohmann, Siegen 1988
– „Weg war weg“, Romanverschnitt, Rowohlt, Reinbek 1988
– „Der Schatten den die Hand wirft“, Sonette, Frankfurter
Verlagsanstalt, Frankfurt a.M. 1991
– „Die Schrift vom Speicher“, Roman, Frankfurter Verlagsanstalt,
Frankfurt a.M. 1991
– „Das Licht in den Steinen“, Roman, Frankfurter Verlagsanstalt,
Frankfurt a.M. 1992
– „Der Flügel“, Roman, Schöffling & Co.
& Co., Frankfurt a.M. 1994
– „Der Mann im Mast“, Roman, Schöffling & Co.
& Co., Frankfurt a.M. 1997, Taschenbuch Heyne, München 1998
– „Milder Rausch“, Essays und Portraits, Eichborn, Frankfurt
a.M. 1999
– „Vierundzwanzig Türen“, Roman, Eichborn, Frankfurt
a.M. 2000, Taschenbuch dtv, München, Oktober 2002
– „Sommerschauer“, zus. mit Jub Mönster, Lappan,
Oldenburg 2002
– „September Song“, Roman, Eichborn, Frankfurt a.M.
2002
– „Der kretische Gast“, Roman, Eichborn, Frankfurt a.M.
2003
Übersetzungen (Auswahl):
– William Gaddis: „Die Erlöser“, zus. mit Martin
Hielscher, Rowohlt, Reinbek 1988
– Robert Olmstead: „Jagdsaison“, Roman, Rowohlt, Reinbek
1992
– Karen Usborne: „Elizabeth von Arnim“, Biografie, Schöffling
& Co., Frankfurt a.M. 1994
– William Gaddis: „JR“, zus. mit Marcus Ingendaay, Zweitausendeins,
Frankfurt a.M. 1996
– Sebastian Faulks: „Gesang vom großen Feuer“,
Roman, Schöffling & Co., Frankfurt a.M. 1997, Taschenbuch Goldmann,
München 2000
– Robert Louis Stevenson: „Mein Bett ist ein Boot. Der Versgarten
eines Kindes“, Illustrationen von Mario Grasso, Lappan, Oldenburg
2002
– William Goldmann: „Als die Gondolieri schwiegen“,
Eichborn, Frankfurt a.M. 2003
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