Jakob Arjouni


   

er 1964 in Frankfurt am Main geborene Jakob Arjouni, jobbte nach dem Abitur zweieinhalb Jahre als Kellner und Kleiderverkäufer in Montpellier, Südfrankreich, bevor er sich nach einem begonnenem Schauspielstudium dem Schreiben zuwandte. Heute lebt er in Berlin und Südfrankreich, schreibt Hörspiele, Theaterstücke, Drehbücher und Romane.
Mit einundzwanzig veröffentlichte er seinen ersten Roman „Happy birthday, Türke!“, der 1991 von Doris Dörrie verfilmt wurde und ihn zum Shooting-Star der deutschen Krimiszene machte. Arjouni schuf darin die Figur des deutsch-türkischen Privatdetektivs Kemal Kayankaya, den er auch in den drei folgenden Bänden – die mittlerweile in 10 Sprachen übersetzt wurden – auf Mördersuche schickt. Dabei wurde jeder Fall des als „Kanake“ beschimpften Privatdetektivs, der kein Wort Türkisch spricht, auch eine Auseinandersetzung mit den beiden großen Themen Nationalismus und Rassismus und zudem eine Reise durch die deutsche Gegenwart.
Aus fünf Geschichten besteht Arjounis jüngstes Buch „Idioten“. Es handelt von fünf unterschiedlichen Menschen, zu denen tatsächlich eine gute Fee kommt, um ihnen einen Wunsch zu erfüllen. Nur einen allerdings, nicht drei. Und die Klassiker „Unsterblichkeit, Gesundheit, Geld und Liebe“ sind ausgenommen. „Geschirrspülmaschine geht, tausend Mark nicht“. Die Fee, mit dem Charme einer trockenen Sachbearbeiterin, prallem Terminkalender und Überstunden, weist außerdem darauf hin, dass Wunscherfüllungen nicht immer genau das bewirken, was sich die Wünschenden vorstellen, und dass sie wie alles im Leben mindestens zwei Seiten haben. Arjounis fünf Feen-Märchen lassen einen gewappnet sein, falls die Fee wirklich einmal kommt. Vielleicht wählt man in diesem Fall tatsächlich die Geschirrspülmaschine, aber dann mit gutem Grund.
Auszeichnungen u.a.: Baden-Württembergischer Autorenpreis für das deutschsprachige Autorentheater (1987), Deutscher Krimipreis für „Ein Mann, ein Mord“ (1992).

  Veröffentlichungen (Auswahl):
– „Happy birthday, Türke!“, Ein Kayankaya-Roman, Buntbuch, Hamburg 1985, Diogenes, Zürich 1987
– „Mehr Bier“, Ein Kayankaya-Roman, Diogenes, Zürich 1987
– „Ein Mann, ein Mord“, Ein Kayankaya-Roman, Diogenes, Zürich 1991, Taschenbuch ebd. 1993
– „Magic Hoffmann“, Roman, Diogenes, Zürich 1996, Taschenbuch ebd. 1997
– „Ein Freund“, Geschichten, Diogenes, Zürich 1998, Taschenbuch ebd. 1999
– „Kismet“, Ein Kayankaya-Roman, Diogenes, Zürich 2001, Taschenbuch ebd. 2002
– „Idioten. Fünf Märchen“, Diogenes, Zürich 2003
Theater (Auswahl):
– „Die Garagen“, Verlag Autorenagentur, Frankfurt a.M. 1988, UA Kulturzentrum am Gasteig, München, 25.2.1988, Regie: Gunther Möllmann
– „Nazim schiebt ab“, Verlag Autorenagentur, Frankfurt a.M. 1990, UA Staatstheater Mainz, 16.11.1990, Regie: Mathias Hartmann
– „Edelmanns Tochter“, Diogenes, Zürich 1996, UA Schauspiel Wuppertal, 28.9.1996, Regie: Paolo Magelli
 

Termin:
– Sa, 30.8., 16.00 Uhr, Schlossgarten

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