Das aktuelle Podium
Traum-Theater

Friedrich Dieckmann im Gespräch mit Nike Wagner
Nike Wagner liest aus „Traumtheater“

„Wagner Theater“ hieß das Buch über Richard Wagners Werk und sein Bayreuther Familienerbe, mit dem Nike Wagner vor einigen Jahren weit über den Kreis der Opernkenner hinaus Aufmerksamkeit erregte. „Traumtheater“ heißt, in Anlehnung an Karl Kraus, das neue Buch der aus Franken stammenden, in Wien eingebürgerten Kulturhistorikerin und Musikwissenschaftlerin, ein Essayband, der aus wechselnden Perspektiven „Szenarien der Moderne“ entfaltet und die Autorin als eine der kenntnisreichsten und prägnantesten deutschen Schriftstellerinnen ihrer Generation ausweist. Mit einer Entdeckerlust, die den Leser durch wenig bekannte oder unzulänglich erkundete Gründe der neueren Kulturgeschichte führt, sucht und findet sie in der „Kulisse Wien“ Hauptmomente des Ausbruchs aus dem Historismus des 19. Jahrhunderts, subsumiert dem „Drama Liebe“ literaturgewordene Männer- und Frauenpassionen und findet zuletzt in den ihr von Kindheit her vertrauten „Fundus Bayreuth“ zurück, den sie um die Entdeckung bereichert, dass „Tristan und Isolde“ nicht, wie die landläufige Meinung es will, eine Liebesgeschichte ist, sondern von tieferen Verhängnissen erzählt. Ein Blick auf Winifred Wagners „gespaltene Welt“ steht am Ende, ehe John Cage als Gesamtkunstwerker neuen Typs in Sicht kommt – ein Buch voll überraschender Ein- und Durchblicke.
Friedrich Dieckmann

Samstag, 25. August 2001,19.00 Uhr, Markgrafentheater

Eintritt DM 10,–

Friedrich Dieckmann
F. Dieckmann
Nike Wagner N. Wagner

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