Leon de Winter


   

Geboren 1954 in ‘s-Hertogenbosch. Leon de Winter ist Sohn niederländisch-orthodoxer Juden. Seine Eltern überlebten den Zweiten Weltkrieg und den Holocaust im Versteck. Winters Vater kam nach dem Krieg als Schrotthändler zu Geld.
Winter studierte an der Filmakademie in Amsterdam, die er ein Jahr vor dem Examen ohne Abschluss verließ.
Mit Freunden gründete er anschließend eine Produktionsfirma und schrieb verschiedene Drehbücher, die er teilweise auch selbst als Regisseur realisierte. Sein erster Film „Die Grenze“ lief 1984 im Hauptprogramm von Cannes.
Als freier Schriftsteller ist Winter neben dem Filmemachen seit 1976 tätig. Er veröffentlichte zunächst einen Band mit Erzählungen „Over de leegte in de wereld“ (1976) und 1978 mit „De (ver)wording van de jongere Dürer“ seinen ersten Roman, der auf Anhieb in den Niederlanden ein großer Erfolg wurde. Bis 1996 lagen 14 weitere Werke von de Winter vor, darunter auch das Theaterstück „Junkieverdriet“ (1981). In den Niederlanden erzielten bisher alle Winter-Romane hohe Auflagen. Einige der Romane wurden verfilmt. Regie führte de Winter selbst bei der Filmversion von „De (ver)wording van de jongere Dürer“ (1979) und bei „Hoffman’s honger“ (1994). Als literarische Vorbilder benennt de Winter die „ältere Generation der großen Erzähler“ und verweist auf John Updike, Saul Bellow und Philip Roth.
Den Durchbruch auf dem deutschen Buchmarkt schaffte Winter im Anschluss an die Frankfurter Buchmesse 1993 mit dem Schwerpunktthema Niederlande. Zuvor war nur Winters Romanerstling „Die (Ver)Bildung des jungen Dürer“ im Berliner Aufbau Verlag erschienen, und es lag eine Taschenbuchausgabe des Romans „SuperTex“ vor. Nach der Buchmesse 1993 wechselte Winter zum Zürcher
Diogenes Verlag. Dieser nahm Winters Roman „Hoffmanns Hunger“ (dt. 1994) aus dem Jahr 1990 ins Programm auf und landete einen über alle Erwartungen reichenden Erfolg.

Siehe auch: „Podium international: Leon de Winter“

 

 

Veröffentlichungen in deutscher Übersetzung:
– „Nur weg hier! Die Abenteuer eines neuen Taugenichts“, Roman, Aufbau Taschenbuch, Berlin 1986 (Holländische Ausgabe 1978)
– „Hoffmans Hunger“, Roman, Diogenes, Zürich 1994, detebe ebd., 1995 (Holländische Ausgabe 1990)
– „SuperTex“, Roman, Diogenes, Zürich 1994, detebe ebd., 1996 (Holländische Ausgabe 1991)
– „Serenade“, Roman, Diogenes, Zürich 1996, detebe ebd., 1997 (Holländische Ausgabe 1995); 3 Kassetten, Steinbach sprechende Bücher, 1997
– „Zionoco”, Roman, Diogenes, Zürich 1997, detebe ebd., 1998 (Holländische Ausgabe 1995)
– „Sokolows Universum“, Roman, Diogenes, Zürich 1999, detebe ebd., Frühjahr 2001 (Holländische Ausgabe 1992)
– „Der Himmel von Hollywood“, Roman, Diogenes, Zürich 1998, detebe ebd., 2000 (Holländische Ausgabe 1997), Audio-CDs, Kriminalhörspiel, DAV, Berlin, September 2001
– „Leo Kaplan“, Roman, Diogenes, Zürich Frühjahr 2001 (Holländische Ausgabe 1986)

Filme unter eigener Regie:
– „Verwording van Herman Dürer“, 1979, zusammen mit Jean van de Velde, René Seegers, nach dem Roman „Nur weg hier! Die Abenteuer eines neuen Taugenichts“
– „De Grens“, 1984
– „Hoffman’s honger“, 1993, nach dem Roman „Hoffmans Hunger“

Verfilmungen seiner Drehbücher und Texte:
– „De Afstand“, 1981, Regie: Jean van de Velde
– „Dr. Faustus“, 1983, Regie: René Seegers
– „Bastille“ 1984, Regie: Rudolf van den Berg, nach dem Roman „La Place de la Bastille“
– „Zoeken naar Eileen“, 1987, Regie: Rudolf van den Berg, nach dem Roman „Looking for Eileen“
– „De Johnsons“, 1992, Regie: Rudolf van den Berg
– „The Hollywood Sign“, 2001, Produzent, Regie: Sönke Wortmann, nach dem Roman „Der Himmel von Hollywood“

Termin:
Freitag, 24. August 2001, 20.30, Markgrafentheater, „Podium international“

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