Péter Esterházy


   

Geboren 1950 in Budapest in einer ehemals gräflichen Familie, die zu den ältesten und vermögendsten der ungarischen Aristokratie gehörte. Nach der Machtergreifung der Kommunisten 1948 wurde die Familie enteignet und 1951 in ein entlegenes kleines Dorf deportiert, wo sie unter miserablen Verhältnissen lebte. Wie die meisten verbliebenen Aristokraten hätte die Familie während der Revolution 1956 das Land verlassen können, doch das Ehepaar Esterházy hielt mit seinen vier Kindern aus. Das Gymnasium absolvierte Esterházy bei den Budapester Piaristen, in einer der wenigen kirchlichen Schulen, die nicht geschlossen worden waren. 1969-1974 studierte er Mathematik an der Naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Budapest. Von 1974 bis 1978 arbeitete er als Systemorganisator am Institut für Datenverarbeitung im Ministerium für Hütten- und Maschinenbauindustrie. Seit 1978 ist er freiberuflicher Schriftsteller. 1980 wurde er vom DAAD für neun Monate nach West-Berlin eingeladen. Péter Esterházy gilt als ungarische Kultfigur seiner Generation, sein Werk ist eine sanfte Subversion gegen alle Ordnungen. Er lebt in Budapest.
Auszeichnungen u.a.: Déry-Tibor-Prämie 1984, József-Attila-Preis 1986, Örley-Preis 1986, jugoslawischer Vilencia-Preis für mitteleuropäische Literatur 1988, Krúdy-Gyula-Preis 1990, Soros-Preis 1992, italienischer Premio Opera di Poesia 1993, Szabad-Sajtó-Preis 1994, Preis der Soros-Stiftung 1995, Preis der Stiftung für ungarische Kunst 1995, Kossuth-Preis 1996, Ungarischer Literaturpreis 2001, Sándor-Márai-Preis 2001.

Siehe auch: „Podium international: Péter Esterházy“

 

Veröffentlichungen in deutscher Sprache (Auswahl):
– „E.s Aufzeichnungen“, Prosa, in: „Ungarische Erzähler der Gegenwart“, Grosche, Hildegard/Kurucz, Gyula, Hrsg., Hoffmann und Campe, Hamburg/Luzern 1982
– „Die Hilfsverben des Herzens“, Roman, Residenz, Salzburg 1985; Taschenbuch Fischer, Frankfurt a.M. 1988 (ungarische Ausgabe 1985)
– „Wer haftet für die Sicherheit der Lady?“ Roman, Residenz, Salzburg 1986, Taschenbuch, Fischer, Frankfurt a.M. 1988
– „Kleine ungarische Pornographie“, Prosa, Residenz, Salzburg 1987 (ungarische Ausgabe 1984)
– „Fuhrleute“, Roman, Residenz, Salzburg 1988 (ungarische Ausgabe 1983)
– „Das Buch Hrabals“, Roman, Residenz, Salzburg 1991; Taschenbuch, Fischer, Frankfurt a.M. 1994 (ungarische Ausgabe 1990)
– „Donau abwärts“, Roman, Residenz, Salzburg 1992; Taschenbuch, Fischer, Frankfurt a.M. 1995 (ungarische Ausgabe 1991)
– „Eine Geschichte“, in: „Zwei Geschichten“, zusammen mit Imre Kertész, Residenz, Salzburg 1994 (ungarische Ausgabe 1993)
– „Eine Frau“, Prosa, Residenz, Salzburg 1996; Taschenbuch, Fischer, Frankfurt a.M. 1998 (ungarische Ausgabe 1995)
– „Thomas Mann mampft Kebab am Fuße des Holstentors“, Geschichten und Aufsätze, Residenz, Salzburg 1999
– „Harmonia Caelestis“, Übersetzung von Terézia Mora, Berlin Verlag, September 2001
– „Das Geschenk. Ein literarischer Adventskalender“, Geschichten von Péter Esterházy, Margaret Atwood, Ingo Schulze u.a., Berliner Taschenbuch Verlag, November 2001

Theater:
– „Daisy“, Opernlibretto, Uraufführung: Budapest 1995, Regie: Dezsó Dobay
– „Búcsúszimfónia“ (Abschiedssymphonie), Uraufführung: Budapest 1996, Regie: Sándor Zsótér

Termin:
Sonntag, 26. August 2001, 20.30 Uhr, Markgrafentheater

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