35. Erlanger Poetenfest — 27. bis 30. August 2015
Bilderbuch-Lesewiese im Schlossgarten – Foto: Erich Malter, 2007

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Jens Jessen

Geboren 1955 in Berlin, Studium der Germanistik und Kunstgeschichte in Berlin und München. Jens Jessen arbeitete in den 80er-Jahren als Verlagslektor in Stuttgart und Zürich, ehe er 1988 Feuilleton-Redakteur der Frankfurter Allgemeinen Zeitung und 1996 Feuilleton-Chef der Berliner Zeitung wurde. Seit 2000 steht er dem Feuilleton der Wochenzeitung „Die Zeit“ vor und gehört zu den einflussreichsten Kulturjournalisten im deutschsprachigen Raum. Zu seinen Arbeitsschwerpunkten zählen Literatur- und Filmkritik, aber auch das politische Feuilleton. Seine Publikation „Deutsche Lebenslügen. Erkundungen einer bewusstlosen Gesellschaft“ leistete eine (Psycho-)Analyse der bundesrepublikanischen Gesellschaft, auch hinsichtlich ihrer vielfach verdrängten Nazi-Vergangenheit.
Im Mai dieses Jahres äußerte sich Jessen zum Konflikt zwischen Toleranz und Meinungsfreiheit im Zusammenhang mit den Folgen des Terroranschlags auf die Redaktion des französischen Satiremagazins „Charlie Hebdo“. In seinem Artikel verteidigte er diejenigen, die nicht nur der Meinungs- und Pressefreiheit, sondern auch dem Respekt gegenüber Andersdenkenden oder Andersgläubigen hohe Priorität einräumen.

Veröffentlichungen (Auswahl):

– „Über Marcel Reich-Ranicki. Aufsätze und Kommentare“, Hrsg., dtv, München 1994
– „Deutsche Lebenslügen. Erkundungen einer bewusstlosen Gesellschaft“, Hohenheim, Stuttgart/Leipzig 2000
– „Fegefeuer des Marktes. Die Zukunft des Kapitalismus“, Hrsg., Pantheon, München 2006
– „Im falschen Bett“, Roman, Hanser, München 2012
– „In den Sackgassen der Toleranz“, in: Die Zeit. Nr. 19, Hamburg, 7. Mai 2015

Sa, 29.8., 12 Uhr, Markgrafentheater

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