35. Erlanger Poetenfest — 27. bis 30. August 2015
Bilderbuch-Lesewiese im Schlossgarten – Foto: Erich Malter, 2007

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Barbara Köhler

Geboren 1959 in Burgstädt, arbeitete Barbara Köhler zunächst als Altenpflegerin und in verschiedenen Funktionen am Theater in Chemnitz. Von 1985 bis 1988 studierte sie am Institut für Literatur „Johannes R. Becher“ in Leipzig. Barbara Köhler lebt als freie Autorin und Übersetzerin in Duisburg. Sie veröffentlicht Gedichtbände, Essays und Übersetzungen und schafft Audio-Installationen, Schriftbilder, Multiples und Texte für öffentliche Räume. Für ihre Übersetzung von „Tender Buttons – Zarte knöpft“ (2004) von Gertrude Stein erhielt sie gemeinsam mit Ulf Stolterfoht 2009 den „Erlanger Literaturpreis für Poesie als Übersetzung“, 2011 gehörte sie der Jury dieses Preises an. Im Frühjahr 2014 lebte Barbara Köhler einige Wochen in Istanbul: „Zu lange für Tourismus, für Alltagseingewöhnung zu kurz: dazwischen ist man fremd.“ Aber sie lässt dieses Fremdheitsgefühl nicht auf sich beruhen, sie geht ihm nach, macht sich ein Bild und schafft Bilder. In den 23 Gedichten und vielen Fotos, die bei ihren Streifzügen entstanden und im Band „Istanbul, zusehends“ versammelt sind, scheint ein vielgestaltiges Antlitz Istanbuls auf: Farben, seltsame Blumen, die Augen der Stadt, Spuren und Zeichen, das Fremde der Sprache, Worte und Blicke.

Auszeichnungen u. a.: Literaturförderpreis der Jürgen-Ponto-Stiftung (1990), Clemens-Brentano-Preis (1996), Literaturpreis Ruhrgebiet (1999), Spycher: Literaturpreis Leuk (2007), Joachim-Ringelnatz-Preis (2008), Writer in Residence Oberlin College, Ohio, Erlanger Literaturpreis für Poesie als Übersetzung (2009), Thomas-Kling-Poetikdozentur der Universität Bonn (2012), Artist in Residence, Cornell University, Ithaca, New York (2013).

Veröffentlichungen (Auswahl):

– „Deutsches Roulette. Gedichte 1984–1989“, Suhrkamp, Frankfurt a. M. 1991
– „Blue Box“, Gedichte, Suhrkamp, Frankfurt a. M. 1995
– „Wittgensteins Nichte. Vermischte Schriften / Mixed Media“, Suhrkamp, Frankfurt a. M. 1999
– „Niemands Frau. Gesänge“, mit CD, Suhrkamp, Frankfurt a. M. 2007
– „no one’s box“, mit Videos von A. Wolfensberger, Edizioni Periferia, Luzern 2007
– „Neufundland. Schriften, teils bestimmt“, mit CD, Ed. Korrespondenzen, Wien 2012
– „36 Ansichten des Berges Gorwetsch. Betrachtungen“, Dörlemann, Zürich 2013
– „Von Sprache sprechen. Die Thomas-Kling-Poetikdozentur“, zus. mit S. Weidner und O. Egger, Lilienfeld, Düsseldorf 2014
– „Istanbul, zusehends. Gedichte, Lichtbilder“, Lilienfeld, Düsseldorf 2015

Do, 27.8., 20 Uhr, Markgrafentheater

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