35. Erlanger Poetenfest — 27. bis 30. August 2015
Nebenpodium im Schlossgarten. Moritz Rinke im Gespräch mit Verena Auffermann – Foto: Erich Malter, 2006

Veranstaltung


Das Leben: ein Trauma
Herbert Heinzelmann im Gespräch mit Oskar Roehler
Im Anschluss: Film „Die Unberührbare“ (D 2000, 110 min)

Oskar Roehler, Sohn einer berühmten Schriftstellerin, Filmregisseur und Autor, hat das Dasein in der Bundesrepublik als Hautverletzung der Seele erfahren und erlitten. Als 2011 sein erster Roman „Herkunft“ erschien, empfand er sich endlich als Künstler. Dass er davor schon zahlreiche viel beachtete Spielfilme gedreht hatte, wertete er in Interviews eher ab. Dabei hängen sowohl seine Filme wie seine Bücher aufs Engste mit der Biografie eines Mannes zusammen, der sein Leben längst zu einer Parabel auf die Zustände der Bundesrepublik Deutschland vor der Wende wie in den Wendefolgen bearbeitet hat. Er hat dieses Leben als Trauma erfahren und es dennoch als lebenswert dargestellt und beschrieben – sogar in seinen schmutzigsten Winkeln und an seinen kantigsten Ecken. In seinem neuen Roman „Mein Leben als Affenarsch“ schickt Roehler seine Spiegelfigur Robert Freytag – inzwischen auch Held zweier Filme – in das Berlin der 80er-Jahre und lässt sie zwischen Größenwahn und Angstabsturz der überlangen Kreuzberger Exzess-Nächte in eine Richtung taumeln, in der sich nur die Popkultur als Rettung bietet. Beim Erlanger Poetenfest liest und diskutiert Oskar Roehler nicht nur seinen neuen Roman, er lässt sich auch auf ein Gespräch über sein filmisches Werk ein, das mit einer kleinen Filmreihe in den Lamm-Lichtspielen gewürdigt wird. Um Berührung und Berührbarkeit geht es dabei immer. (Herbert Heinzelmann)

» Filmprogramm

Eine Veranstaltung der Lamm-Lichtspiele und von Das Lamm muss laufen! e. V. in Kooperation mit dem Erlanger Poetenfest.

Oskar Roehler: Mein Leben als Affenarsch. Roman. Ullstein. Berlin, Mrz 2015

Samstag, 29. August, 22:00 Uhr, Lamm-Lichtspiele
Eintritt: 8,00 / erm. 6,00 (inklusive Film)

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