33. Erlanger Poetenfest — 29. August bis 1. September 2013
Nebenpodium im Schlossgarten. Moritz Rinke im Gespräch mit Verena Auffermann – Foto: Erich Malter, 2006

Veranstaltung


CompuWorld – Die abenteuerliche Geschichte des Computers
Mit der „Maschine der Maschinen“ auf dem Weg ins digitale Zeitalter
Gespräch und Multimedia: Peter Glaser und Florian Felix Weyh
Lesung: Markus Hoffmann

Es begann während des Zweiten Weltkriegs mit einer Geheimoperation. Heute finden wir uns in eine solche verstrickt, mit uns selbst als Teilnehmern. Seit seiner Geburt aus den Ideen des Mathematikers und Verschlüsselungsgenies Alan Turing begleitet uns der Computer in immer neuen Verkörperungen, bis hin zu den gewaltigen Überwachungssystemen à la PRISM.
Nach Atomkraft und Raketen lädt der dritte Abend über die Mythen des 20. Jahrhunderts im Rahmen des Erlanger Poetenfests zu einer Reise entlang der elektronischen Leitströme ein, die uns ins vollelektronische Jahrhundert geführt haben. Wir passieren frühe Giganten, die „Elektronengehirne“, wie die damit verbundenen Zukunftshoffnungen, ihre obskuren Mythen („Künstliche Intelligenz“) und all die Ängste, die durch sie ausgelöst wurden. Hier orwellhaft rasterfahndender Apparat, da Quell moderner Entfremdung, dient sich der Computer fast jeder Nutzungsart an. „Otakus“ heißen in Japan junge Menschen, die ihre Zimmer nicht mehr verlassen und die Welt nur noch durch den Computer erleben ...
Imperien werden aufsteigen, Namen wie IBM, Cray, Atari, Apple, Microsoft zu leuchten beginnen, wieder verblassen oder im Dauerglanz erstrahlen. Wie im Flug geht es durch ganze Epochen: Das Informationszeitalter löst das Kommunikationszeitalter ab, das schließlich im ... ja was? ... Transparenz-Paradies endet. Die Literatur hat jedenfalls fast jede Wendung vorweggenommen, und – anders als bei Atomkraft und Raketentechnik – sind die meisten literarischen Erfindungen schneller als erwartet Wirklichkeit geworden. Oder um es mit Marx zu sagen: „Die Philosophen haben den Computer unterschiedlich interpretiert, es kommt aber darauf an, ihn richtig zu programmieren.“
Peter Glaser / Florian Felix Weyh

siehe auch > Programm > Gespräche und Diskussionen > „Komm ins Offene, Freund!“ Wie muss, kann, soll sich die Gesellschaft nach dem NSA-Skandal organisieren? (Sonntag, 1. September, 12:30 Uhr, Orangerie im Schlossgarten)

Freitag, 30. August, 20:30 Uhr, Glocken-Lichtspiele
Eintritt: 9,00 / erm. 7,50 Euro

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