Veranstaltung

Der 200. Geburtstag von Richard Wagner, dem Schöpfer einzigartiger Musikdramen und Initiator der bedeutendsten Festspiele der Musikgeschichte, kann am Erlanger Poetenfest nicht unbeachtet vorübergehen. Zum einen, weil Wagner der fränkischen Nachbarstadt Bayreuth zu internationalem Weltruhm verholfen hat, zum anderen, weil er sich auch als Schriftsteller begriff, der alle seine Libretti selbst schrieb. In seinem neuen Buch „Das Liebesverbot und die Revolution“ macht der Wagner-Kenner und erste Richard-Wagner-Preisträger Friedrich Dieckmann beachtenswerte Entdeckungen zur Verschränkung von Leben und Werk des Komponisten. So weist er nach, wie der inzestuöse Wunsch des jungen Richard Wagner, sich mit seiner älteren Schwester Rosalie zu vereinen, nahezu das gesamte Opernschaffen bestimmt. Auch dem Revolutionär und durch Bakunin inspirierten Anarchisten Richard Wagner, der seine bürgerliche Existenz als Hofkapellmeister aufs Spiel setzt, im Mai 1848 in Dresden auf die Barrikaden geht und steckbrieflich gesucht ins Schweizer Exil flüchten muss, widmet Dieckmann große Aufmerksamkeit. Erst durch die Erfahrung der gescheiterten Revolution wird der Asylant zum Weltdramatiker. Die zentralen Zusammenhänge zwischen Wagners öffentlichem Engagement, seinen privaten Sehnsüchten und seinem Werk beleuchtet Friedrich Dieckmann im Gespräch mit Dirk Kruse, dem Festspiel-Experten des Bayerischen Rundfunks. Auch einen Blick auf aktuelle künstlerische Tendenzen der Bayreuther Festspiele wird es geben, schließlich besucht Friedrich Dieckmann sie bereits seit 1955.

Friedrich Dieckmann: Das Liebesverbot und die Revolution – Über Wagner. Insel. Berlin, Feb 2013 – Richard-Wagner-Preis 2013 der Richard-Wagner-Stiftung Leipzig

Samstag, 31. August, 18:30 Uhr, Orangerie im Schlossgarten
Eintritt frei!

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