Der Autor im digitalen Zeitalter
Werden die Schriftsteller in einer Welt mit elektronischen Lesegeräten mächtiger? Gespräch mit Markus Albers und Peter Glaser, Lesung: Markus Hoffmann, Moderation: Florian Felix Weyh
Es übertrifft alle Erwartungen: Das iPad von Apple hat sich so schnell wie kein anderes elektronisches Lesegerät durchgesetzt. Wer dachte, die digitale Revolution werde den Buchmarkt verschonen – oder zumindest wie bei Amazons „Kindle“ den komplizierten deutschen Buchhandel weitgehend links liegen lassen – sieht sich getäuscht: Die digitale Revolution ist da. Manche Branchenteilnehmer haben berechtigte Sorge, mit einem anschwellenden E-Book-Markt könnte ein Teil ihres Geschäfts weg brechen. Andere hingegen sehen Morgenröte aufziehen, nämlich die in der Verwertungskette schwächsten Glieder, die Autoren. Noch immer erhalten sie je nach Ausgabe 5 bis 10 Prozent vom Ladenpreis – der Buchhandel nimmt bis zu 50 Prozent! Was passiert, wenn diese Marge im E-Book „frei“ wird und darüber hinaus auch noch Druck-, Lager- und Transportkosten entfallen? Kann der Autor als Produzent und Händler in eigener Sache auftreten, nun vielleicht 30 Prozent oder mehr des Preises kassieren und damit auch von niedrigeren Leserzahlen leben? Oder rücken einfach nur die großen Plattformanbieter wie Amazon und Apple an die Stelle des Buchhandels? Wiederholt sich mit dem iPad vielleicht nur dasselbe wie mit dem Digitaldruck vor einem Jahrzehnt, als zwar die Verlage von der neuen Technologie profitierten, entgegen aller Prognosen aber die Autoren nicht zu Selbstverlegern wurden? |
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