Judith Zander

Bresekow, ein Dorf in Vorpommern. Als die alte Anna Hanske stirbt, kommt ihre Tochter Ingrid mit ihrer Familie aus Irland zur Beerdigung. Mit ihr zurück kehren die Schuld und ein Grund, der sie vor mehr als zwanzig Jahren fluchtartig aus dem Dorf trieb. Der Besuch verändert vieles im Dorf, wirft alte und neue Fragen auf. Die Dorfbewohner beginnen zu sprechen, über ihr derzeitiges Leben und ihre Verstrickungen von damals, auch wenn das Gras darüber inzwischen so hoch gewachsen ist wie auf der Elpe, der leeren Dorfmitte. Bresekow war immer eine kleine Welt, eng, abgelegen und heute zudem vom Verfall bedroht.
„Ich stimme für die eindrückliche Beschreibung eines kleinen Stücks der ostdeutschen Welt“, begründete Hildegard Elisabeth Keller in der Wahl zum Ingeborg-Bachmann-Preis 2010 in Klagenfurt das Voting für ihre Autorin Judith Zander, die schließlich mit dem 3sat-Preis ausgezeichnet wurde. In ihrem Roman-Debüt „Dinge, die wir heute sagten“ lässt Judith Zander drei Generationen zu Wort kommen. Sie erzählt mit ungeheurer Sprachkraft von einem verschwiegenen Ort im Nordosten Deutschlands, von Provinz und Alltag, von Freundschaft und Verrat, vom Leben selbst.
Judith Zander wurde 1980 in Anklam geboren und lebt heute in Berlin. Sie studierte Germanistik, Anglistik und Geschichte in Greifswald und anschließend am Deutschen Literaturinstitut in Leipzig. Neben dem Schreiben von Lyrik und Prosa für Zeitschriften und Anthologien übersetzt sie aus dem Englischen.
Auszeichnungen u. a.: Open-Mike-Lyrikpreis (2007), Stipendium der Kulturstiftung Sachsen, Stipendium des Künstlerhauses Lukas in Ahrenshoop (2008), Wolfgang-Weyrauch-Förderpreis (2009), Johann-Joachim-Christoph-Bode-Stipendium des Deutschen Übersetzerfonds, 3sat-Preis des Ingeborg-Bachmann-Wettbewerbs (2010).

Veröffentlichung (Auswahl):
– „Dinge, die wir heute sagten“, Roman, dtv, München, September 2010

Sonntag, 29. August, 17:30 Uhr, Schlossgarten


 

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