38. Erlanger Poetenfest — 23. bis 26. August 2018
Hauptpodium im Schlossgarten – Foto: Werner Schwenke, 2008

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Auszeichnungen für Ferdinand Schmalz, John Wray, Eckhart Nickel, Gianna Molinari und Karin Peschka bei den 41. Tagen der deutschsprachigen Literatur in Klagenfurt

Auszeichnungen für Ferdinand Schmalz, John Wray, Eckhart Nickel, Gianna Molinari und Karin Peschka bei den 41. Tagen der deutschsprachigen Literatur in Klagenfurt

Der von der Landeshauptstadt Klagenfurt am Wörthersee gestiftete Ingeborg-Bachmann-Preis in Höhe von 25.000 Euro geht in diesem Jahr an den Österreicher Ferdinand Schmalz für seinen Text „mein lieblingstier heißt winter“. Sandra Kegel, auf deren Einladung der Autor in Klagenfurt las, bescheinigte Schmalz in ihrer Laudatio „nicht nur ein feines Gespür für Randlagen und Randfiguren, sondern auch für jene Leerstellen, in denen das Geheimnis ruhe“. Ferdinand Schmalz, 1985 als Matthias Schweiger in Graz geboren, ist Theaterwissenschaftler und arbeitet als Dramatiker und Prosaist. Seine Arbeit am Theater wurde bereits mehrfach ausgezeichnet: „am beispiel der butter“ erhielt den Retzhofer Dramapreis 2013, „Theater heute“ wählte ihn zum Nachwuchsdramatiker 2014. Das Stück „dosenfleisch“ wurde zur Eröffnung der Autorentheatertage am Deutschen Theater Berlin 2015 in einer Inszenierung des Wiener Burgtheaters uraufgeführt. Für den Mülheimer Dramatikerpreis war er 2016 mit „dosenfleisch“ nominiert sowie in diesem Jahr mit „der thermale widerstand“.

Den in diesem Jahr erstmals von Deutschlandradio gestifteten Deutschlandfunk-Preis in Höhe von 12.500 Euro gewann der amerikanisch-österreichische Schriftsteller John Wray für seinen Text „Madrigal“. Der Text, den er ebenfalls auf Einladung von Sandra Kegel las, ist der erste, den er nicht in seiner Muttersprache – sondern in der Sprache seiner Mutter, einer gebürtigen Kärntnerin – geschrieben hat. John Wray alias John Henderson, 1971 in Washington DC geboren, lebt in Brooklyn. Zuletzt erschien 2016 „Das Geheimnis der verlorenen Zeit“ („The Lost Time Accidents“), übersetzt von Bernhard Robben, bei Rowohlt.

Der deutsche Schriftsteller Eckhart Nickel erhält für seinen Text „Hysteria“ den mit 10.000 Euro dotierten Kelag-Preis. Nickel, der auf Einladung von Jury-Neuzugang Michael Wiederstein las, wurde 1966 in Frankfurt am Main geboren, wo er nach mehreren Jahren im Ausland wieder lebt. Der Schriftsteller und Journalist (u. a. Süddeutsche Zeitung, FAZ) studierte in Heidelberg Germanistik und Kunstgeschichte und promovierte über Thomas Bernhard. 1999 war er Mitglied des Popliterarischen Quintetts „Tristesse Royale“ und von 2004 bis 2006 Chefredakteur des Literaturmagazins „Der Freund“ (Axel Springer Verlag).

Die Schweizer Autorin Gianna Molinari gewinnt den mit 7.500 Euro dotierten 3sat-Preis für den Text „Loses Mappe“. Molinari, die auf Einladung von Hildegard E. Keller las, wurde 1988 in Basel geboren und lebt in Zürich. Sie studierte von 2009 bis 2012 Literarisches Schreiben am Schweizerischen Literaturinstitut Biel und danach Neuere Deutsche Literatur an der Universität Lausanne. Sie ist Mitgründerin der Kunstaktionsgruppe „Literatur für das, was passiert“ und arbeitet zurzeit an ihrem ersten Roman.

Der BKS-Bank-Publikumspreis geht an die Österreicherin Karin Peschka für ihren Text „Wiener Kindl“, den sie auf Einladung von Stefan Gmünder las. Die Autorin erhielt bei der Online-Abstimmung für den mit 7.000 Euro dotierten Preis die meisten Stimmen des Publikums und darf sich zudem über das Stadtschreiberstipendium der Landeshauptstadt Klagenfurt am Wörthersee in Höhe von 5.000 Euro freuen, das sie 2018 antreten wird. Karin Peschka wurde 1967 in Linz geboren, wo sie die Sozialakademie besuchte, seit 2000 lebt sie in Wien. Sie publizierte in diversen Anthologien sowie Literaturzeitschriften und schrieb Kolumnen für oe1.ORF.at. Für „Autolyse Wien. Erzählungen vom Ende“, erschienen im Otto Müller Verlag, erhielt sie das Adalbert Stifter-Stipendium 2016.

Das Erlanger Poetenfest gratuliert allen Preisträgern ganz herzlich!

Weitere Informationen zu den 41. Tagen der deutschsprachigen Literatur in Klagenfurt unter: www.bachmannpreis.orf.at