Barbara Honigmann

Barbara Honigmann wurde 1949 in Ost-Berlin geboren, als Kind jüdischer Eltern, die 1947 aus dem Exil in England zurückgekehrt waren. Ihr Vater Georg Honigmann war Chefredakteur der „Berliner Zeitung“ und leitete das Kabarett „Die Distel“. Nach dem Abitur studierte sie Theaterwissenschaften an der Humboldt-Universität und arbeitete nach ihrem Abschluss als Dramaturgin und Regisseurin in Brandenburg, an der Volksbühne Berlin und dem Deutschen Theater Berlin. Seit 1975 ist sie freischaffende Autorin und Malerin. Sie wanderte 1984 aus der DDR aus und ließ sich mit ihrer Familie in Straßburg nieder, nicht zuletzt aus dem gewachsenen Bedürfnis heraus, am Leben einer großen jüdischen Gemeinde teilnehmen zu können. Diese Ortswahl hat Barbara Honigmann verschiedentlich als Kompromiss bezeichnet – um zu sich selbst zu finden, brauchte sie die Distanz zu Deutschland, dessen Kultur sie aber gleichzeitig nahe bleiben wollte.
Auszeichnungen u. a.: Dramatikerpreis der Autorenstiftung, Aspekte-Literaturpreis (1986), Literaturstipendium des Landes Baden-Würtemberg (1987), Stefan-Andres-Preis (1992), Nicolas-Born-Preis (1994), Ehrengabe der deutschen Schillerstiftung (1996), Kleist-Preis (2000), Jeanette-Schocken-Preis, Toblacher Prosapreis „Palazzo al Bosco“ (2001), Koret Jewish Book Award, Solothurner Literaturpreis (2004), Spycher literaturpreis leuk (2005). Mitglied des P.E.N. deutschsprachiger Schriftsteller im Ausland.

Veröffentlichungen (Auswahl): – „Roman von einem Kinde. Sechs Erzählungen“, Luchterhand, Darmstadt u. a. 1986, Taschenbuch dtv, München 1989, 2001 – „Eine Liebe aus nichts“, Roman, Rowohlt, Berlin 1991, Taschenbuch ebd. 1993 – „Soharas Reise“, Roman, Rowohlt, Berlin 1996, Taschenbuch ebd. 1998 – „Am Sonntag spielt der Rabbi Fußball. Kleine Prosa“, Das Wunderhorn, Heidelberg 1998 – „Damals, dann und danach“, Essays, Hanser, München 1999, Taschenbuch dtv, München 2002 – „Alles, alles Liebe!“, Roman, Hanser, München 2000, Taschenbuch dtv, München 2003 – „Ein Kapitel aus meinem Leben“, Hanser, München 2004
Theater (Auswahl): – „Das singende, springende Löweneckerchen“, UA Bühnen der Stadt Zwickau 1980 – „Don Juan“, UA Theater am Turm, Frankfurt a. M. 1984 – „Der Schneider von Ulm“, UA Theater am Turm, Frankfurt a. M. 1984 – „Die Schöpfung“, UA Städtische Bühnen, Münster 1985
Übersetzungen (Auswahl): – Lew Ustinov: „Die Holz-Eisenbahn. Märchen in zwei Akten“, zus. mit Nelly Drechsler, Henschelverlag, Berlin 1979 – Anna A. Achmatova: „Vor den Fenstern Frost”, Gedichte und Prosa, zus. mit Fritz Mierau, Friedenauer-Presse, Berlin 1988
Hörspiele (Auswahl): – „Der Schneider von Ulm“, SDR 1982 – „Roman von einem Kinde“, SDR 1984 – „Als ob einem die Augenlider abgeschnitten wären. Eine szenische Montage zu Heinrich von Kleists Leben“, ÖR 1987 – „Letztes Jahr in Jerusalem“, SWF/WDR 1995


Samstag, 27. August, 20 Uhr, Markgrafentheater