Burkhard Spinnen 1956 in Mönchengladbach geboren. Studium der Germanistik, Publizistik und Soziologie in Münster, 1989 Promotion. Wissenschaftlicher Assistent am Germanistischen Institut der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster, 1998–2000 Professur am Deutschen Literaturinstitut Leipzig. Burkhard Spinnen lebt seit 1996 als freier Autor, Publizist und Literaturkritiker in Münster. Literarisch debütierte er 1991 mit dem Geschichtenband „Dicker Mann im Meer", 1995 erschien sein erster Roman „Langer Samstag“, mit großer Regelmäßigkeit veröffentlicht er seitdem mehrere erfolgreiche Bücher im Jahr, u. a. den Roman für Kinder und Erwachsene „Belgische Riesen“ (2000). Auffallend ist Burkhard Spinnens universelles Interesse für die unterschiedlichsten gesellschaftlichen Bereiche. Ein besonderes Augenmerk legt er auf die Ökonomie. Unter großer öffentlicher Beachtung erschien 2003 „Der schwarze Grat. Die Geschichte des Unternehmers Walter Lindenmaier aus Laupheim“, das Porträt eines ebenso außergewöhnlichen wie typischen Vertreters einer im Grunde unbekannten Spezies. Den Fabrikbesitzer Walter Lindenmaier aus Laupheim kennt die Öffentlichkeit bislang so wenig wie die Literatur den mittelständischen Unternehmer. Es ist einerseits die sehr individuelle und hochgradig spannende Geschichte eines Familienunternehmens. Andererseits erscheint darin die Wirtschaftsgeschichte der Bundesrepublik von ihren Anfängen zwischen Kriegstrümmern bis zu ihrer Gegenwart unter dem Damoklesschwert der Globalisierung. „Ein Glücksfall für die Gegenwartsliteratur“, so Michael Braun in der „Frankfurter Rundschau“. 2004 erschien „Der Reservetorwart“ – ein Titel, der auf Spinnens großes Interesse am Fußball hinweist. Die Helden darin sind Männer, die sich mit dem Mittleren arrangiert haben: mit mittlerem Erfolg, mittleren Malaisen und mittlerem Alter. Aber nur einen Schritt beiseite getreten erscheint das mittlere Maß als das Mittelmaß, das heißt, als etwas Unerträgliches. Burkhard Spinnens aktuellstes Buch ist ein Sachbuch. In einer Schriftenreihe des Siemens Arts Program ist soeben „KlarsichtHüllen“ erschienen – ein Dialog mit dem Leiter der Unternehmenskommunikation der Firma Siemens, Dr. Eberhard Posner, über Sprache in der modernen Wirtschaft. Für seinen humorvollen Stil und seine klare, ungekünstelte Sprache wurde Burkhrad Spinnen im Laufe seiner Karriere mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Seit 2000 ist Spinnen Mitglied der Jury des Ingeborg-Bachmann-Preises in Klagenfurt. Als das Erlanger Poetenfest im Jahr 2002 dem Rotstift zum Opfer fallen drohte, veröffentlichte Burkhard Spinnen in der Wochenzeitung „Die Welt“ den Aufruf „Verkauft das Poetenfest doch einfach nach Zürich“, in dem er dem Erlanger Poetenfest die schönsten Kpmplimente macht.Auszeichnungen u. a.: Aspekte Literaturpreis (1991), Preis der Kärntner Industrie beim Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb (1992), Märkischer Literaturpreis, Kranichsteiner Literaturpreis (1996), Arbeitsstipendium des Deutschen Literaturfonds (1996/97), Literaturpreis der Konrad-Adenauer-Stiftung (1999), Literaturpreis der Stadt Offenbach (2000), Oldenburger Kinder- und Jugendbuchpreis (2001), Stadtschreiber von Minden (2002), Caroline-Preis der Stadt Jena (2002), Herbert Quandt Medien-Preis, Wirtschaftsbuchpreis der Financial Times Deutschland (2003), Niederrheinischer Literaturpreis der Stadt Krefeld (2004). Mitglied des P.E.N.-Zentrums Deutschland. Veröffentlichungen (Auswahl): – „Dicker Mann im Meer. Geschichten“, Frankfurter Verlagsanstalt, Frankfurt a. M. 1991, Taschenbuch Goldmann, München 1999 – „Kalte Ente. Geschichten“, Schöffling & Co., Frankfurt a. M. 1994, Taschenbuch Goldmann, München 2002 – „Langer Samstag“, Roman, Schöffling & Co., Frankfurt a. M. 1995, Taschenbuch Goldmann, München 1997 – Peter Altenberg: „Wiener Geschichten“, Hrsg., Schöffling & Co., Frankfurt a. M. 1995 – „Trost und Reserve“, Prosa, Schöffling & Co., Frankfurt a. M. 1996 – Peter Altenberg: „Sommerabend in Gmunden. Szenen und Skizzen zwischen Semmering und Salzkammergut“, Hrsg., Schöffling & Co., Frankfurt a. M. 1997 – „Spaghettiträger“, Schöffling & Co., Frankfurt a. M. 1997 – „Modelleisenbahn. Kleine Philosophie der Passionen“, dtv, München 1998 – „Belgische Riesen“, Roman, Schöffling & Co., Frankfurt a. M. 2000, Taschenbuch Goldmann, München 2002 und Bertelsmann, München 2004 – „Bewegliche Feiertage“, Essays, Schöffling & Co., Frankfurt a. M. 2000 – Peter Altenberg: „Wiener Nachtleben“, Hrsg., Schöffling & Co., Frankfurt a. M. 2001 – „Der schwarze Grat. Die Geschichte des Unternehmers Walter Lindenmaier aus Laupheim“, Schöffling & Co., Frankfurt a. M. 2003, Taschenbuch Goldmann, München 2005 – „Der Reservetorwart. Geschichten“, Schöffling & Co., Frankfurt a. M. 2004 – „Lego-Steine. Kindheit um 1968“, mit Zeichnungen von Kay Voigtmann, Schöffling & Co., Frankfurt a. M. 2004 – „KlarsichtHüllen. Ein Dialog über Sprache in der modernen Wirtschaft“, zus. mit Eberhard Posner, Hanser, München 2005 Samstag, 27. August, 16 Uhr, Orangerie im Schlossgarten und Sonntag, 28. August, 19 Uhr, Markgrafentheater |
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