Christoph Hein

Christoph Hein wurde 1944 als Sohn einer Pfarrersfamilie in Heinzendorf/Schlesien geboren. Nach Kriegsende zog die Familie nach Bad Düben bei Leipzig. Da ihm als Kind eines Pfarrhaushalts der Zugang zu einem Gymnasium in der DDR verwehrt war, zog er im Jahre 1958 nach Westberlin und besuchte als Internatsschüler ein humanistisches Gymnasium. Der Mauerbau verschlug ihn wieder in die DDR. 1961–1967 arbeitete er in den unterschiedlichsten Berufen – als Montagearbeiter, Buchhändler, Kellner, Journalist, Schauspieler und Regieassistent. 1964 holte er sein Abitur an einer Abendschule nach und schrieb sich 1967 an der Universität Leipzig für das Studium der Philosophie und der Logik ein, das er 1971 an der Humboldt-Universität Berlin abschloss. Danach wurde Christoph Hein zunächst Dramaturg an der Volksbühne Berlin unter der Leitung von Benno Besson. 1974 erhielt er eine Festanstellung als Hausautor und noch im selben Jahr wurde sein Stück „Schlötel oder Was solls“ uraufgeführt. Mit Benno Besson verließ auch Hein 1979 die Volksbühne und ist seitdem als freier Schriftsteller tätig. Er beschäftigte sich zunächst mit Übersetzungen, Features für den Rundfunk und schrieb Theaterstücke. 1980 gelang ihm mit seinem Prosadebüt „Einladung zum Lever Bourgeoise“ der Durchbruch, sowohl in Ost- als auch in Westdeutschland. 1989 erhielt er eine Dozentur für den Poetik-Lehrstuhl an der Essener Folkwang-Schule. Seit 1992 ist er Mitherausgeber der Wochenzeitung „Freitag“ sowie Mitglied der Akademie für Sprache und Dichtung, Darmstadt. 1996 stellte er einen Antrag auf die Übernahme in den West-P.E.N. 1998–2000 erster Präsident des gesamtdeutschen P.E.N.-Clubs. Christoph Hein lebt in Berlin.
Auszeichnungen u. a.: Heinrich-Mann-Preis der Akademie der Künste der DDR (1982), Kritikerpreis in Westberlin (1983), Literaturpreis der Neuen Literarischen Gesellschaft (1986), Lessingpreis der DDR, Stefan-Andres-Förderpreis (1989), Erich-Fried-Preis (1990), Ludwig-Mühlheims-Preis für religiöse Dramatik, Berliner Literaturpreis der Stiftung Preußische Seehandlung (1992), Peter-Huchel-Preis, Peter-Weiß-Preis der Stadt Bochum (1998), Solothurner Literaturpreis (2000), Chevalier de l’Ordre des Arts et des Lettres (2001), Premio Grinzane Cavour (2002), Österreichischer Staatspreis für Europäische Literatur (2002), Schiller-Gedächtnis-Preis des Landes Baden-Württemberg (2004).

Veröffentlichungen (Auswahl): – „Einladung zum Lever Bourgeoise. Prosa“, Aufbau, Berlin/Weimar 1980, Neuausgabe unter dem Titel „Nachtfahrt und früher Morgen“, Taschenbuch Suhrkamp, Frankfurt a. M. 2004 – „Der fremde Freund. Novelle“, Aufbau, Berlin/Weimar 1982, Neuausgabe unter dem Titel „Der fremde Freund. Drachenblut“, Suhrkamp, Frankfurt a. M. 2002, Taschenbuch ebd., Dezember 2005 – „Horns Ende“, Roman, Aufbau, Berlin/Weimar 1985, Taschenbuch Suhrkamp, Frankfurt a. M. 2003 – „Öffentlich arbeiten. Essays und Gespräche“, Aufbau, Berlin/Weimar, 1987, Taschenbuch Suhrkamp, Frankfurt a. M. 2004 – „Der Tangospieler“, Roman, Aufbau, Berlin/Weimar 1989, Taschenbuch Suhrkamp, Frankfurt a. M. 2002 – „Die Ritter der Tafelrunde und andere Stücke“, Aufbau, Berlin/Weimar 1990 – „Als Kind habe ich Stalin gesehen. Essays und Reden“, Aufbau, Berlin/Weimar 1990, Taschenbuch Suhrkamp, Frankfurt a. M. 2004 – „Das Napoleon-Spiel“, Roman, Aufbau, Berlin/Weimar 1993, Taschenbuch Suhrkamp, Frankfurt a. M. 2003 – „Exekution eines Kalbes und andere Erzählungen“, Aufbau, Berlin 1994, Taschenbuch Suhrkamp, Frankfurt a. M. 2002 – „Randow. Eine Komödie“, Aufbau, Berlin 1994, Taschenbuch Suhrkamp, Frankfurt a. M. 2002 – „Die Mauern von Jerichow. Essays und Reden“, Aufbau, Berlin 1996 – „Von allem Anfang an“, Roman, Aufbau, Berlin/Weimar 1997, Suhrkamp, Frankfurt a. M. 2002, Taschenbuch ebd. 2004 – „Willenbrock“, Roman, Suhrkamp, Frankfurt a. M. 2000, Taschenbuch ebd. 2001 – „Der Ort. Das Jahrhundert. Essais”, Suhrkamp, Frankfurt a. M. 2003 – „Mama ist gegangen. Roman für Kinder“, Beltz, Stuttgart 2003, Taschenbuch Suhrkamp, Frankfurt a.M. 2005 – „Landnahme“, Roman, Suhrkamp, Frankfurt a. M. 2004, Taschenbuch ebd., November 2005 – „Aber der Narr will nicht. Essais“, Suhrkamp, Frankfurt a. M. 2004 – „In seiner frühen Kindheit ein Garten“, Roman, Suhrkamp, Frankfurt a. M. 2005 – „Das goldene Vlies“, Erzählung, Ill. von Werner Stölzer, Faber & Faber, Leipzig 2005 – „Die Stücke“, Suhrkamp, Frankfurt a. M., 2005
Theater (Auswahl): – „Schlötel oder Was solls“, UA Volksbühne Berlin/DDR 1974 – „Vom hungrigen Hennecke“, UA Volksbühne Berlin/DDR 1974 – „Die Geschäfte des Herrn John D.“, UA Stadttheater Neustrelitz 1979 – „Cromwell“, UA Theater der Stadt Cottbus 1980 – „Lassalle“, UA Düsseldorfer Schauspielhaus 1980 – „Der neue Menoza oder Geschichte des kumbanischen Prinzen Tandi“, UA Staatliche Bühnen Schwerin 1982 – „Die wahre Geschichte des Ah Q“, UA Deutsches Theater Berlin 1983 – „Passage“, UA Grillo-Theater Essen/Schauspielhaus Zürich 1987 – „Die Ritter der Tafelrunde“, UA Staatsschauspiel Dresden 1989 – „Randow. Eine Komödie“, UA Staatsschauspiel Dresden 1994 – „Bruch“, UA Düsseldorfer Schauspielhaus 1999 – „Siegfried und Sieglinde“, UA Nationaltheater Weimar 1999 – „Himmel auf Erden“, UA Städtisches Theater Chemnitz 1999 – „Mutters Tag“, UA Berliner Ensemble 2000 – „Zur Geschichte des menschlichen Herzens oder Herr Schubart erzählt Herrn Lenz einen Roman, der sich mitten unter uns zugetragen hat“, UA Stadttheater Bern 2002
Spielfilme (Auswahl): – „Passage“, Regie: Fritz Bornemann, DDR-Fernsehen 1988 – „Der Tangospieler“, Regie: Roland Gräf, D/CH 1991 – „Willenbrock“, Regie: Andreas Dresen, D 2004


Sonntag, 28. August, 20.30 Uhr, Markgrafentheater