Olaf Kühl

Geboren 1955 in Sanderbusch/Kreis Friesland. Schule und Abitur in Wilhelmshaven. 1975–1981 Studium der Slawistik und der Osteuropäischen Geschichte und Zeitgeschichte an der Freien Universität Berlin. Abschluss mit einer Arbeit über „Nikolaj Gogol in der sowjetischen Literaturkritik der 20er Jahre”. 1995 Promotion im Fach Slawistik mit einer Arbeit zum Thema „Stilistik einer Verdrängung. Zur Prosa von Witold Gombrowicz“ bei Witold Kosny an der Freien Universität Berlin. 1988–1996 Dolmetscher beim Regierenden Bürgermeister von Berlin. Seit 1982 mehr als 120 literarische Übersetzungen aus dem Polnischen, in geringerem Umfang auch aus dem Russischen, Ukrainischen und Serbokroatischen. Seit 1996 Russland- und GUS-Referent des Regierenden Bürgermeisters von Berlin. 2004 hat Olaf Kühl die junge polnische Autorin Dorota Masłowska in Deutschland mit ihrem ersten Roman „Schneeweiß und Russenrot” bekannt gemacht. Masłowskas neues Buch „Paw Królowej” (dt. Arbeitstitel: „Die Reiherkönigin”) ist in Polen erst vor wenigen Wochen erschienen. Die Bezeichnung Roman wird dem Buch nicht gerecht, es handelt sich eigentlich um moderne Prosa-Lyrik. Beim lauten Lesen entpuppt sich der Text als rasante HipHop-Performance, und so soll er auch ins Deutsche übersetzt werden. (A.LS.)
Auszeichnungen u. a.: Karl-Dedecius-Preis der Robert Bosch Stiftung (2005).

Übersetzungen (Auswahl): – Christian Skrzyposzek: „Freie Tribüne”. Rotbuch, Berlin 1983 – Witold Gombrowicz: „Ferdydurke”, Hanser, München 1983 – Witold Gombrowicz: „Bacacay”, Hanser, München 1984, Neuausgabe zus. mit Walter Tiel, S. Fischer, Frankfurt a. M., September 2005 – Adam Zagajewski: „Der Dünne Strich”, Hanser, München 1985 – Wacław Berent: „Wintersaat“, Roman, Suhrkamp, Frankfurt a. M. 1985 – Witold Gombrowicz: „Kosmos”, Hanser, München 1985, Neuausgabe zus. mit Walter Tiel, S. Fischer, Frankfurt a. M., September 2005 – Adam Zagajewski: „Solidarität und Einsamkeit“, Essays, Hanser, München 1986 – Lech Wałęsa: „Ein Weg der Hoffnung”, zus. mit Friedrich Griese, Zsolnay, Wien/Hamburg 1987 – Wiktor Woroszylski: „Geschichten“, Literarisches Colloquium, Berlin 1987 – Kazimierz Brandys: „Rondo“, Roman, Luchterhand, Darmstadt 1988 – Wladyslaw Stanislaw Reymont: „Novellen“ Suhrkamp, Frankfurt a. M. 1989 – Aleksandr A. Kabakov: „Kein Zurück“, Filmroman, S. Fischer, Frankfurt a. M. 1990 – Adam Michnik: „Der lange Abschied vom Kommunismus. Essays”, zus. mit Roswitha Matwin-Busch, Rowohlt, Berlin 1992 – Andrzej Stasiuk: „Der weiße Rabe“, Roman, Rowohlt, Berlin 1998 – Andrzej Stasiuk: „Die Welt hinter Dukla“, Roman, Suhrkamp, Frankfurt a. M. 2000, Taschenbuch ebd. 2003 – Witold Horwath: „Séance”, Roman (nach Esther Kinsky), Hoffmann und Campe, Hamburg 2000 – Andrzej Stasiuk: „Wie ich Schriftsteller wurde“, Suhrkamp, Frankfurt a. M. 2001 – Witold Gombrowicz: „Sakrilegien. Aus den Tagebüchern 1953-1969“, Eichborn, Frankfurt a. M. 2002 – Andrzej Stasiuk: „Die Mauern von Hebron”, Suhrkamp, Frankfurt a. M. 2002 – Dorota Masłowska: „Schneeweiß und Russenrot“, Kiepenheuer & Witsch, Köln 2004


Freitag, 26. August, 14 Uhr, Markgrafentheater Bühnenhaus und Samstag, 27. August, 20 Uhr, Orangerie im Schlossgarten