Felix Philipp Ingold

1942 in Basel geboren. Dort Schule und Abitur. 1960 Verlagsvolontariat. 1961–1968 Studium der Allgemeinen Geschichte, Kunstgeschichte, Philosophie und Theologie der Ostkirche in Basel. Freier Mitarbeiter bei radio DRS (Kulturstudio Basel), „Basler Nachrichten”, „National-Zeitung”. Studienaufenthalte in Paris (Sorbonne; Ecole Nationale des Langues Orientales Vivantes; Collège de France). 1968 Promotion mit einer Arbeit über Innokentij Annenskijs Beitrag zur Poetik des russischen Symbolismus. 1968/1969 Arbeitsaufenthalt in Prag und Brünn (Stipendium des Tschechoslowakischen Schriftstellerverbands). Kulturkorrespondent der „Weltwoche” und „Basler Zeitung” auf Reportage in Osteuropa (UdSSR, Polen, Tschechoslowakei); eineinhalb Jahre diplomatischer Mitarbeiter der Schweizerischen Botschaft in Moskau (Presseattaché, Übersetzer). Kulturkorrespondent und Rezensent bei der NZZ, FAZ, „Basler Zeitung”, „Die Zeit” u. a. Seit 1971 Professor für Kultur- und Sozialgeschichte Russlands an der Universität St. Gallen. Fellow des Wissenschaftskollegs zu Berlin. Emeritierung 2004. Felix Philipp Ingold erhält am 25. August 2005 den ersten „Erlanger Literaturpreis für Poesie als Übersetzung”. Die Jury würdigt damit sein Engagement und Gesamtwerk als Übersetzer, Kultur-Vermittler und wegweisender Theoretiker. In seinem Beitrag zur Zweiten Erlanger Übersetzerwerkstatt beschäftigt er sich mit dem Problem der Übersetzung kontextfreier Wörter und Eigennamen am Beispiel von Paul Eluard und Michel Leiris.
Auszeichnungen u. a.: Internationaler Petrarca-Preis für literarische Übersetzung (1989), Riehemer Kulturpreis Basel (1992), Ehrengabe des Kantons Zürich (1997), Großer Literaturpreis des Kantons Bern (1998), manuskripte-Preis (2001), Ernst Jandl-Preis, Literaturpreis des Kantons Zürich (2003), Erlanger Literaturpreis für Poesie als Übersetzung (2005).

Veröffentlichungen (Auswahl): – „Fremdsprache. Gedichte aus dem Deutschen“, Rainer, Berlin 1984 – „Schwarz auf Schnee. Achtundfünfzig Gedichte“, Arche, Zürich 1967 – „Spleen und überhaupt“, Gedichte, Kandelaber Verlag, Bern 1969 – „Leben Lamberts“, Prosa, Suhrkamp, Frankfurt a. M. 1980 – „Dostojewskij und das Judentum“, Essay, Insel, Frankfurt a. M. 1981 – „Unzeit. Gedichte“, Klett-Cotta, Stuttgart 1981 – „Haupts Werk. Das Leben. Prosa und Gedichte“, Hanser, München 1984 – „Fremdsprache. Gedichte aus dem Deutschen“, Rainer, Berlin 1984 – „Mit andern Worten. Prosagedichte“, Hanser, München 1986 – „Letzte Liebe“, Roman, Hanser, München 1987 – „Und das soll ein Gedicht sein“, Edition Howeg, Zürich 1987 – „Das Buch im Buch“, Merve Verlag, Berlin 1988 – „Echtzeit. Gedichte“, Hanser, München 1989 – „Ewiges Leben“, Erzählung, Hanser, München 1991, Taschenbuch Fischer, Frankfurt a. M. 1994 – „Der Autor am Werk“, Essays, Hanser, München 1992 – „Reimt’s auf Leben. Ein Hundert Gelegenheitsgedichte“, Rainer, Berlin 1992 – „Autorschaft und Management“, Essay, Droschl, Graz 1993 – „Ausgesungen“, Rainer, Berlin 1993 – „Restnatur. Späte Gedichte“, Kleinheinrich, Münster 1994 – „Freie Hand. Ein Vademecum durch kritische, poetische und private Wälder“, Hanser, München 1996 – „Zeichensatz. Gedichte zu Schildern“, Kleinheinrich, Münster 1996 – „Nach der Stimme. Ein Gedicht in dreizehn Sätzen“, Legueil Verlag, Stuttgart 1997; CD zus. mit Urs Leimgruber ebd. 2000 – „Geballtes Schweigen. Zeitgenössische russische Einzeiler”, Hrsg., Erker, St. Gallen 1999 – „Auf den Tag (genaue Gedichte)“, Droschl, Graz 2000 – „Der große Bruch. Russland im Epochenjahr 1913“, C. H. Beck, München 2000 – „Jeder Zeit. Andere Gedichte“, Droschl, Graz 2002 – „Im Namen des Autors. Arbeiten für die Kunst und Literatur“, Wilhelm Fink, München 2004 – „Wortnahme. Jüngste und frühere Gedichte“, Urs Engeler Editor, Basel/Weil 2005
Übersetzungen (Auswahl): – Peter Arschinow: „Anarchisten im Freiheitskampf”, Hrsg., Arche, Zürich 1971 – Michajl Bulgakow: „Morphium. Erzählungen”, Arche, Zürich 1971 – Alexander Solschenizyn: „Kirche und Politik. Bericht – Dokument - Erzählung”, Hrsg. zus. mit Ilma Rakusa, Arche, Zürich 1973 – Michajl Bulgakow: „Wohnraum auf Rädern und andere Erzählungen”, Hrsg., Arche, Zürich 1975, dtv, München 1985 – Nikolaj A. Berdjajew: „Fortschritt Wandel Wiederkehr”, Arche, Zürich 1978 – Edmond Jabès: „Es nimmt seinen Lauf”, Suhrkamp, Frankfurt a. M. 1981 – Edmond Jabès: „Das kleine unverdächtige Buch der Subversion”, Hanser, München 1985 – Joseph Brodsky: „Römische Elegien und andere Gedichte”, Hanser, München 1985, Taschenbuch Fischer, Frankfurt a. M. 1990 und 2003 – Francis Ponge: „Schreibpraktiken oder Die stetige Unfertigkeit”, Hanser, München 1988 – Edmond Jabès: „Vom Buch zum Buch”, Hanser, München 1989 – Edmond Jabès: „Die Schrift der Wüste. Gedanken, Gespräche, Gedichte”, Merve, Berlin 1989 – Boris Pasternak: „Der Strich des Apelles”, Erker, St. Gallen 1990 – Francis Ponge: „Gnoske des Vorfrühlings”, Erker, St. Gallen 1990 – Gennadij Ajgi: „Aus Feldern Russland. Gedichte”, Suhrkamp, Frankfurt a. M. 1991 – Gennadij Ajgi: „Widmungsrosen. Gedichte”, Rainer, Berlin 1991 – Michel Leiris: „Suppe Lehm Antikes im Pelz tickte o Gott Lotte. Gedichte”, Rainer, Berlin 1991 – Ossip Mandelstam: „Das zweite Leben. Späte Gedichte und Notizen”, Hanser, München 1991 – Jan Skácel: „Ein Wind mit Namen Jaromír”, Residenz, Salzburg 1991 – Gennadij Ajgi: „Gruß dem Gesang. 36 Variationen auf Themen tschuwaschischer und tatarischer Volkslieder (1988-1991)”, Rainer, Berlin 1992 – Gennadij Ajgi: „Und: für Malewitsch. Gedichte”, Edition Howeg, Zürich 1992 – Wladimir Buritsch: „Texte in freien Versen”, Residenz, Salzburg 1992 – Edmond Jabès: „Das Gedächtnis und die Hand. Gedichte”, Kleinheinrich, Münster 1992 – Edmond Jabès: „Verlangen nach einem Beginn / Entsetzen vor einem einzigen Ende”, Legueil Verlag, Stuttgart 1992 – Gennadij Ajgi: „Die letzte Fahrt – Wallenberg in Budapest. Gedichte”, Rainer, Berlin 1993 – Gennadij Ajgi: „Im Garten Schnee. Gedichte”, Rainer, Berlin 1993 – Gennadij Ajgi: „Veronikas Heft. Das erste Halbjahr meiner Tochter”, Insel, Leipzig 1993 – Jan Skácel: „Und nochmals die Liebe. Gedichte”, Residenz, Salzburg 1993 – Marina Zwetajewa: „Gruß vom Meer. Gedichte”, Hanser, München 1994 – Gennadij Ajgi / Günther Uecker: „der dort. Gedichte”, Erker, St. Gallen 1995 – Gennadij Ajgi / Günther Uecker: „Reiner als Sinn. Gedichte”, Erker, St. Gallen 1997 – Gennadij Ajgi: „Wind vorm Fenster. Gedichte”, Erker, St. Gallen 1997 – René Char: „Lascaux”, Kleinheinrich, Münster 1999 – Lewis Carroll: „Tagebuch einer Reise nach Russland im Jahr 1867”, Hrsg., Edition Tertium, Stuttgart-Ostfildern 1997, Neuausgabe Insel, Frankfurt a. M. 2000 – Henri-Frédéric Amiel: „Tag für Tag. Intime Aufzeichnungen. Ausgewählt von Leo Tolstoi”, Hrsg., Pendo, Zürich 2003


Donnerstag, 25. August, 20 Uhr, Orangerie im Schlossgarten, Freitag, 26. August, 10 Uhr Markgrafentheater Bühnenhaus und Samstag, 27. August, 20 Uhr, Orangerie im Schlossgarten