Bernd Cailloux Bundesrepublik Deutschland 1965. Auf einem Fortbildungslehrgang für Journalisten lernen sich zwei junge Männer kennen, die gleich spüren, dass sie Großes miteinander vorhaben. Doch noch bremst der Muff der Zeit, die Schlammstrecke der allgemeinen Wehrpflicht will durchrobbt sein, der dahinterliegende Morast aus bürgerlicher Paarbeziehung und Provinzreporterdasein ebenso. Dann aber geht es Schlag auf Schlag: nach Düsseldorf, ins Beuys-Umfeld. Die beiden Freunde gründen eine Hippie-Gartenlaubenfirma, in durchwachten Nächten wird das erste discoreife Stroboskop-Blitzlicht gebaut, Premiere in Hamburgs coolstem Psychedelic-Club, euphorische Verzückung, weiter zu den Essener Songtagen, Frank Zappa, Freakout-Pfingsten, fette Aufträge und der Traum vom antikapitalistischen Betrieb im Kapitalismus – das „Geschäftsjahr 1968/69“ kommt in Fahrt … Mit präziser Lakonie zeigt Bernd Cailloux die 68er in grellem, aber um so realistischerem Licht – nicht als Polit- sondern als Start-up-Unternehmen, dessen Visionen, Illusionen, Drogen- und Finanzcrashs unvermutet an die Neunziger erinnern. Bernd Cailloux, Jahrgang 1945, lebt als freier Schriftsteller in Berlin.Auszeichnungen u. a.: Alfred-Döblin-Stipendium (1988), Arbeitsstipendium für Berliner Autoren (1990, 1994, 1997, 2005), Autorenförderung der Stiftung Niedersachsen (1998), Stipendium des Künstlerhauses Edenkoben (2003). Veröffentlichungen (Auswahl): – „Intime Paraden“, Erzählungen, Suhrkamp, Frankfurt a. M. 1986, Taschenbuch ebd. 1990 – „Die sanfte Tour“, Erzählungen, Suhrkamp, Frankfurt a. M. 1989 – „Der gelernte Berliner“, Roman, Suhrkamp, Frankfurt a. M. 1991 – „Das Geschäftsjahr 1968/69“, Roman, Suhrkamp, Frankfurt a. M. 2005 Sonntag, 28. August, 16.30 Uhr, Schlossgarten |
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