Amos Oz

1939 in Jerusalem als Amos Klausner geboren, in einer gebildeten, rechts-zionistischen Gelehrtenfamilie aufgewachsen, die 1917 von Odessa nach Wilna geflüchtet war und von dort 1933 nach Palästina auswanderte. 1954, zwei Jahre nach dem Tod seiner Mutter, trat er dem Kibbuz Hulda bei, wo er den Namen Oz (hebr. Kraft, Stärke) annahm. Nach dem Wehrdienst studierte er von 1960 bis 1963 Literatur und Philosophie an der Hebräischen Universität in Jerusalem, veröffentlichte erste Kurzgeschichten in der Literaturzeitschrift „Keshet“ und kehrte im Anschluss daran als Schriftsteller, Lehrer und Landwirt in den Kibbuz zurück. Er kämpfte 1967 während des 6-Tage-Krieges in einer Panzereinheit auf dem Sinai und 1973 während des Jom-Kippur-Krieges auf den Golan-Höhen. Seitdem hat er sich – auch in zahlreichen Aufsätzen über den israelisch-arabischen Konflikt – für einen Kompromiss zwischen Israelis und Palästinensern ausgesprochen. Er ist Mitbegründer und herausragender Vertreter der Friedensbewegung „Schalom achschaw“ (Peace now). Oz hat ein Jahr in Oxford studiert und wurde später wiederholt zu Vorträgen und Lesungen in die Vereinigten Staaten eingeladen. 1986 verließ er zusammen mit seiner Familie den Kibbuz und lebt seitdem in Arad in der Negev-Wüste. Seit 1993 hat er einen Lehrstuhl für hebräische Literatur an der Ben-Gurion-Universität des Negev in Beer-Sheva inne.
Auszeichnungen u. a.: Writer in Residence am Colorado Springs College, USA (1985), Friedenspreis des deutschen Buchhandels (1992), Israel Preis für Literatur (1998), Tübinger-Poetik-Dozentur (2002), Preis der Geschwister Korn und Gerstenmann Stiftung (2003), Preis des Senders France Culture für ausländische Literatur, WELT-Literaturpreis (2004), Bruno Kreisky-Preis für das politische Buch 2004, Goethepreis der Stadt Frankfurt am Main (2005). Mitglied der Akademie für Hebräische Sprache.

Veröffentlichungen (Auswahl): – „Keiner bleibt allein“, Roman, Claassen, Düsseldorf 1976 – „Abenteuer in Jerusalem“ Huber, Frauenfeld u. a. 1981, Neuübersetzung als: „Sumchi. Eine wahre Geschichte über Liebe und Abenteuer“, Hanser, München 1993, Taschenbuch dtv, München 2000, Neuauflage: Suhrkamp, Frankfurt a. M. 2001 – „Im Lande Israel. Herbst 1982“, Suhrkamp, Frankfurt a. M. 1984, Taschenbuch ebd. 1992 – „Der perfekte Frieden“, Roman, Insel, Frankfurt a. M. 1987, Taschenbuch Suhrkamp, Frankfurt a. M. 1990 – „Mein Michael“, Roman, Suhrkamp, 1989 und 2002, Neuauflage: „Black Box. Mein Michael. Zwei Bestseller in einem Band“, Suhrkamp, Frankfurt a. M., September 2005 – „Black Box“, Roman, Insel, Frankfurt a.M. 1989, Taschenbuch Suhrkamp, Frankfurt a. M. 1991 und 1993, Neuauflage s.o. – „Eine Frau erkennen“, Roman, Insel, Frankfurt a. M. 1991, Taschenbuch Suhrkamp, Frankfurt a. M. 1993 – „Bericht zur Lage des Staates Israel“, Suhrkamp, Frankfurt a. M. 1992 – „Der dritte Zustand“, Roman, Insel, Frankfurt a. M. 1992, Taschenbuch Suhrkamp, Frankfurt a. M. 1994 und 2001 – „Der Berg des bösen Rates“, Suhrkamp, Frankfurt a. M. 1993 – „Sehnsucht“, Erzählungen, Insel, Frankfurt a.M. 1994, Taschenbuch Suhrkamp, Frankfurt a. M. 1996 – „Die Hügel des Libanon“, Politische Essays, Suhrkamp, Frankfurt a. M. 1995 – „Nenn die Nacht nicht Nacht“, Roman, Suhrkamp, Frankfurt a. M. 1995, Taschenbuch ebd. 1997 – „Herr Levi“, Erzählung, Suhrkamp, Frankfurt a. M. 1996 – „Panther im Keller“, Roman, Hanser, München 1997, Taschenbuch dtv, München 2003 – „Dem Tod entgegen. Zwei Erzählungen“, Suhrkamp, Frankfurt a. M. 1997, Taschenbuch ebd. 1999 – „So fangen die Geschichten an“, Suhrkamp, Frankfurt a. M. 1997 – „Das Schweigen des Himmels. Über Samuel J. Agnon“, Jüdischer Verlag, Frankfurt a. M. 1998 – „Ein anderer Ort“, Roman, Suhrkamp, Frankfurt a. M. 2001, Taschenbuch ebd. 2003 – „Israel und Palästina: ein Zweifamilienhaus?“, Politische Essays, Suhrkamp, Frankfurt a. M. 2001 – „Allein das Meer“, Roman, Suhrkamp, Frankfurt a. M. 2002 – „Wie man Fanatiker kuriert. Tübinger Poetik-Dozentur 2002“, Suhrkamp, Frankfurt a. M. 2004 – „Eine Geschichte von Liebe und Finsternis“, Roman, Suhrkamp, Frankfurt a. M. 2004


Freitag; 26. August, 20 Uhr, Markgrafentheater