Arnold Stadler |
Foto: Jürgen Bauer |
Dem Unglück mit Übermut begegnen. So könnte geradezu
ein Paragraf des Stadlerschen Schreibgesetzes lauten. Diese treffende
Formulierung fand der Kritiker Peter Hamm in seiner Laudatio auf Arnold
Stadler bei der Büchnerpreisverleihung 1999. Sie umfasst den immer
spürbaren Schmerz am gesellschaftlichen Stand der Dinge, und mehr
als das: auch den Schmerz, den ein Katholik in der sündigen Verfassung
der Welt überhaupt erkennt. Zugleich gibt die glückliche Wendung
Hamms auch die anarchische Lust Stadlers an den kuriosen Verstrickungen
der menschlichen Gefühle wieder, den an Woody Allen erinnernden Humor,
diesen Blick von schräg unten auf all das Starke und Starksein-Wollende,
das uns Halt und Orientierung verspricht. Und nicht zuletzt ist in Unglück
und Übermut die äußerste Nähe dieser Befindlichkeiten,
ja die teilweise Identität von Weltschmerz und Heiterkeit ausgedrückt.
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