Robert Menasse


   

Geboren 1954 in Wien. Verbrachte seine Schulzeit in einem Wiener Internat. Er studierte Germanistik, Philosophie und Politikwissenschaft in Wien, Salzburg und Messina und promovierte mit einer Arbeit über den Typus des Außenseiters im Literaturbetrieb. Nach seinem Studium lehrte Robert Menasse seit 1981 an der Universität São Paulo, zunächst als Lektor für österreichische Literatur, dann als Gastdozent am Institut für Literaturtheorie, wo er vor allem über philosophische und ästhetische Theorien lehrte, die auch für seine eigene Romanproduktion relevant sind: Hegel, Lukács, Benjamin und Adorno. Seit seiner Rückkehr aus Brasilien 1988 lebt Robert Menasse als freier Schriftsteller hauptsächlich in Wien.
International bekannt wurde der Schriftsteller Menasse mit verschiedenen Romanen, die die Fachkritik auch als belletristische Form der Auseinandersetzung mit dem Denken Hegels und dessen idealistischer Geschichtsphilosphie las. Im deutschsprachigen Feuilleton meldete sich Menasse zu aktuellen Diskussionen immer wieder engagiert zu Wort. Vor dem Regierungswechsel in Österreich und der Beteiligung der Freiheitlichen an der ÖVP/FPÖ-Regierung legte Menasse den Essayband „Dummheit ist machbar. Begleitende Essays zum Stillstand der Republik“ vor. Als „brisant“ stufte SZ-Rezensent Max Thomas Mehr dieses Buch ein und empfahl es „allen heimlichen und bekennenden Fans großer Koalitionen“, weil es „en detail“ zeigt, „Wie sich die Demokratie selbst abschaffen kann. Und zwar ganz ohne Haider“.
Auszeichnungen u.a.: Literaturförderpreis der Stadt Wien 1989, Doderer-Preis 1991, Hans-Erich-Nossak-Förderungspreis der Deutschen Industrie 1992, Preis der Alexander-Sacher-Masoch-Stiftung zur Förderung österreichischer Schriftsteller 1994, Marburger Literaturpreis 1994, Förderungspreis für Literatur des österreichischen Kunstministeriums 1995, Hugo-Ball-Preis der Stadt Pirmasens 1996, Österreichischer Staatspreis für Kulturpublizistik 1998, Grimmelshausen-Preis 1999.

 

 

Veröffentlichungen (Auswahl):
– „Nägelbeißen“, Erzählung, in: „Neue Wege. Kulturzeitschrift Junger Menschen“, 1973
– „Sinnliche Gewissheit“, Roman, Rowohlt, Reinbek 1988; Taschenbuch Suhrkamp, Frankfurt a.M. 1996
– „Die sozialpartnerschaftliche Ästhetik. Essays zum österreichischen Geist“, Sonderzahl, Wien 1990.
– „Selige Zeiten, Brüchige Welt“, Roman, Residenz, Salzburg/Wien 1991; Suhrkamp, Frankfurt a.M. 1994
– „Phänomenologie der Entgeisterung. Geschichte des verschwindenden Wissens“, Traktat, unter dem Pseudonym Leopold Joachim Singer, in: „Manuskripte“, 1991; Buchausgabe unter eigenem Namen; Taschenbuch Suhrkamp, Frankfurt a.M. 1995
– „Das Land ohne Eigenschaften. Zur österreichischen Identität“, Sonderzahl, Wien 1992; überarbeitete Taschenbuchausgabe Suhrkamp, Frankfurt a.M. 1995
– „Schubumkehr“, Roman, Residenz, Salzburg/Wien 1995; Suhrkamp, Frankfurt a.M. 1997
– „Hysterien und andere historische Irrtümer“, Essay, Sonderzahl, Wien 1996
– „Überbau und Underground. Die sozialpartnerschaftliche Ästhetik. Essays zum österreichischen Geist“, Suhrkamp, Frankfurt a.M. 1997
– „Trilogie der Entgeisterung“ (5 Romanbände), Suhrkamp, Frankfurt a.M. 1997
– „Die letzte Märchenprinzessin“, gemeinsam mit Elisabeth und Eva Menasse, Suhrkamp, Frankfurt a.M. 1997
– „Der mächtigste Mann, extra: Bastelbogen mit Schlips-Trick!“, gemeinsam mit Elisabeth und Eva Menasse, Kenneth Klein, Deuticke, Wien 1998
– „Dummheit ist machbar. Begleitende Essays zum Stillstand der Republik“, Sonderzahl, Wien 1999
– „Erklär mir Österreich. Essays zur österreichischen Geschichte“, Suhrkamp, Frankfurt a.M. 2000
– „Die Vertreibung aus der Hölle“, Roman, Suhrkamp, Frankfurt a.M., Juli 2001

 

Termin:
Samstag, 25. August 2001, 16.00 Uhr, Schlossgarten
Sonntag, 26. August 2001, 11.00 Uhr, Redoutensaal

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