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Was sind das eigentlich für Menschen, die ihr Leben dem Fitnessstudio
weihen? John von Düffel nennt seinen neuen Roman Ego.
Das Ego heißt Philipp und Philipp ist in seinen Körper verknallt
und zwar restlos. Morgens misst er seine Bauchnabeltiefe und abends seine
Muskelpakete. Natürlich, sagt Philipp, muss man
Athlet sein. Jeder, der heute ernst genommen werden will, muss absolut
Athlet sein, ob er nun in der Computerbranche arbeitet oder als Filialleiter
in einem Supermarkt. John von Düffel, 1966 in Göttingen
geboren, im Hauptberuf Dramaturg am Hamburger Thalia Theater, hat sich
genau umgesehen in der schönen neuen Bodywelt. Er beschreibt, man
lacht viel und es wird einem gleichzeitig ziemlich kalt dabei. Der neue
Wahn verlangt neben Fitnessorgien und Schweißbädern einen Diätplan,
der alle Essenslust vernichtet. Das Leben des Unternehmensberaters Philipp
ist Askese, nur hat die Askese kein anderes Ziel, als ihm selbst zu gefallen.
Er ist von seinem Körper besessen, was soll eine Frau in seinem Leben?
Philipp hat keine Zeit für sie, er ist mit sich beschäftigt.
Für wen will Philipp schön und fit sein?
John von Düffel beschreibt den Mann neuen Typs, nicht gehetzt von
Pferden, Kriegen, Hunden, sondern von einer fixen Idee. Er beschreibt
ein Leben und eine Liebe, die daran fast zugrunde gehen. Er tut es mit
Witz und Schärfe. Der Körper ist schön, aber das Leben
findet nicht statt. Ego ist eine Parodie auf reale Zustände
oder über die Olympiade des Lebens. (V.A.)
Auszeichnungen: Ernst-Willner-Preis 1998, aspekte-Literaturpreis des ZDF
1998, Mara-Cassens-Preis 1999, Stipendium der Kunststiftung Baden-Württemberg
1999.
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Veröffentlichungen (Auswahl):
OI, Theaterstück, Merlin Verlag, Gifkendorf 1995
Solingen, Theaterstück, Merlin Verlag, Gifkendorf
1995
Die Unbekannte mit dem Fön. Der Text ist das Theater,
Theaterstück, Merlin Verlag, Gifkendorf 1997
Missing Müller (Müllermaschine), Merlin Verlag,
Gifkendorf 1997
Vom Wasser, Roman, DuMont, Köln 1998; dtv, München
2000
Rinderwahnsinn, Merlin Verlag, Gifkendorf 1999
Born in the R.A.F. Lebensbeichte eines Terroristenkindes,
Merlin Verlag, Gifkendorf 1999
Kleine Philosophie der Passionen, Schwimmen, Prosa,
dtv, München 2000
Neue Deutsche Stücke, zus. mit Alexis Bug, Andreas
Laudert u. a., Merlin Verlag, Gifkendorf 2000
Zeit des Verschwindens, Roman, DuMont, Köln 2000;
dtv, München, Januar 2002
Ego, Roman, DuMont, Köln August 2001
Theater (Auswahl):
OI, UA Stendal/Oldenburg 1995, Regie: Gerhard Jelen,
Guido Huonder
Solingen, UA Oldenburg 1995, Regie: Sylvia Richter
Das schlechteste Theaterstück der Welt, UA Augsburg
1996, Regie: Friderike Vielstich
Saurier-Sterben, UA Basel, 1997, Regie: Andreas von
Studnitz
Shakespeare, Mörder, Pulp & Fiktion, UA Basel
1997, Regie: Oliver Held
Die Unbekannte mit dem Fön, UA Magdeburg 1999,
Regie: Jessica Steinke
Rinderwahnsinn, UA Schwerin 1999, Regie: Dieter Klaß
Shooting Sense oder Das hundertste Semester, UA Göttingen
1999, Regie: Kilian Hattstein
Zweidrei Liebesgeschichten, UA Münster 2000, Regie:
Sylvia Richter
Balkonszenen, UA Schauspiel Bonn 2000, Regie: Beat
Fäh
Born in the R.A.F. UA Osnabrück 2001, Regie: Harff-Peter
Schönherr
Hörspiele (Auswahl):
(ARD-Produktionen) Tango, Wanzen, Glashäuser, Test, Hüben wie
drüben, Neue Männer, Schnee, Jahrtausendwende, Eike & Eike,
Go Wost! (Hörspiel des Monats Januar 1993), Jenny (Hörspiel
des Monats Februar 1999), Missing Müller, Sauriersterben, Die Unbekannte
mit dem Fön
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