37. Erlanger Poetenfest — 24. bis 27. August 2017
Bilderbuch-Lesewiese im Schlossgarten – Foto: Erich Malter, 2007

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Petra Morsbach

Geboren 1956 in Zürich und aufgewachsen in der Nähe von München. Petra Morsbach studierte Theaterwissenschaft, Psychologie und Slawistik mit Schwerpunkt russische Literatur in München und hospitierte an mehreren Theatern, u. a. bei Ingmar Bergmann. Ihre erste eigene Inszenierung realisierte sie 1981 noch vor ihrem Studienabschluss und arbeitete dann zehn Jahre lang als Regisseurin und Dramaturgin an Theatern u. a. in Freiburg, Leipzig und Bonn. Anfang der 90er-Jahre beendete sie ihre Tätigkeit am Theater und widmete sich fortan dem Schreiben. 1995 erschien Morsbachs erster Roman „Plötzlich ist es Abend“, in dem sie die Lebensgeschichte einer Frau aus Leningrad von den 50er-Jahren bis zum Ende der Sowjetunion verfolgt. In „Opernroman“ (1998) gewährt sie Einblicke in das soziale Gefüge hinter den Kulissen eines Opernhauses. Zu ihrem Roman „Gottesdiener“, über einen Pfarrer in einem kleinen Dorf in Niederbayern, recherchierte sie mehr als zehn Jahre und in ihrem 2013 veröffentlichten Roman „Dichterliebe“, mit dem sie auch beim Erlanger Poetenfest zu Gast war, beschäftigt sie sich mit der Rolle des Künstlers in der Gesellschaft. Jetzt legt Petra Morsbach einen großen Roman über Gerechtigkeit vor und über jene, die sie schaffen sollen: Die Protagonistin Thirza Zorniger will für Gerechtigkeit sorgen, sie wird Richterin im Münchner Justizpalast. Doch die Wirklichkeit holt sie schnell ein. Eine hochdifferenzierte Gerechtigkeitsmaschine muss das ganze Spektrum des Lebens verarbeiten. „Justizpalast“ ist ein Roman über die Sehnsucht nach Gerechtigkeit, über erregte, zynische, unverschämte, verblendete, verrückte, verwirrte und verzweifelte Rechtssuchende sowie überlastete, mehr oder weniger skrupulöse, kauzige, weise, verknöcherte und leidenschaftliche Richter.

Auszeichnungen u. a.: Literaturstipendium des Künstlerdorfs Schöppingen (1995), Herrmann-Hesse-Stipendium (2000), Stipendium des Künstlerhauses Schloss Wiepersdorf, Marieluise-Fleißer-Preis (2001), Johann Friedrich von Cotta Literatur- und Übersetzerpreis (2005), Literaturpreis der Konrad-Adenauer-Stiftung (2007), E.ON Kulturpreis Bayern (2010), Sylter Inselschreiberin (2012), Jean Paul-Preis (2013). Mitglied des PEN-Zentrums Deutschland und der Bayerischen Akademie der Schönen Künste.

Veröffentlichungen (Auswahl):
– „Plötzlich ist es Abend“, Roman, Eichborn, Frankfurt a. M. 1995
– „Opernroman“, Eichborn, Frankfurt a. M. 1998
– „Geschichte mit Pferden“, Roman, Eichborn, Frankfurt a. M. 2001
– „Gottesdiener“, Roman, Eichborn, Frankfurt a. M. 2004
– „Warum Fräulein Laura freundlich war. Über die Wahrheit des Erzählens“, Essays, Piper, München 2006
– „Der Cembalospieler“, Roman, Piper, München 2008
– „Dichterliebe“, Roman, Knaus, München 2013
– „Justizpalast“, Roman, Knaus, München, September 2017

So, 27.8., 14:30 Uhr, Schlossgarten

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Website:
www.petra-morsbach.de