Fatma Aydemir
„Dieser Roman ist ein Hammer. Er erwischt seine Leserinnen und Leser mit voller Wucht“, so Katja Weise im NDR. „‚Ellbogen‘ ist eine Provokation der liberalen Mehrheitsgesellschaft. Ein Tritt in den Magen. Genauer, zwei Tritte. Einer für die misogyne türkische Gesellschaft. Und einer für die Verlogenheit der ach so liberalen Deutschen“, schreibt Philipp Bovermann in der Süddeutschen Zeitung. Und die neue Poetenfest-Moderatorin Anne-Dore Krohn befindet im rbb Kulturradio: „Ein wichtiges Buch. Ein wuchtiges Buch. Ein rasantes Buch.“ Es kommt nicht häufig vor, dass ein Debüt so flächendeckend rezensiert wird und dabei so polarisiert wie Fatma Aydemirs Roman „Ellbogen“. Und tatsächlich: Das Buch kommt daher wie ein Naturereignis. Es ist knapp und rau erzählt, intensiv, zärtlich, brutal, komisch, haarsträubend und realistisch. Protagonistin ist die 17-jährige Hazal Akgündüz aus Berlin-Neukölln, Deutsch-Türkin ohne Heimat und kulturelle Identität. Ein „angry young girl“, das sich von der deutschen Gesellschaft ausgeschlossen fühlt und in der Mitte des Romans einen fatalen Fehler begeht. Hazal verursacht einen Gewaltexzess in der U-Bahn und flieht daraufhin nach Istanbul, wo sie sich bald ebenso fremd und nicht dazugehörig fühlt. Ein rasanter Coming-of-Age-Roman mit harten, schnellen Dialogen, von politischer und gesellschaftlicher Brisanz, der nichts beschönigt, Fragen stellt und nachdenklich macht. Geschrieben von der 1986 in Karlsruhe geborenen deutsch-türkischen Journalistin Fatma Aydemir, die in Berlin als Redakteurin bei der taz arbeitet. „Ellbogen“ ist ein Roman, der seine Leser definitiv nicht unberührt lässt. (D. K.)
Veröffentlichungen:
– „Ellbogen“, Roman, Hanser, München 2017
Sa, 26.8., 15 Uhr, Schlossgarten