Jörg Baberowski
Geboren 1961, Historiker, Professor für die Geschichte Osteuropas an der Humboldt-Universität Berlin. Jörg Baberowski studierte von 1982 bis 1988 in Göttingen Geschichte und Philosophie. Von 1989 bis 1993 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Seminar für Osteuropäische Geschichte an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main. 1993 promovierte er mit einer Arbeit über „Autokratie und Justiz im Zarenreich“ und wechselte an das Institut für Osteuropäische Geschichte und Landeskunde der Universität Tübingen. Dort habilitierte er sich im Jahr 2000. Seit 2002 ist er Lehrstuhlinhaber am Institut für Geschichtswissenschaften der Humboldt-Universität Berlin.
2012 erhielt er den Preis der Leipziger Buchmesse in der Kategorie Sachbuch für „Verbrannte Erde. Stalins Herrschaft der Gewalt“. Er beteiligt sich als gefragter Gesprächspartner und Analyst aktueller Entwicklungen immer wieder an politischen Debatten, wobei er durchaus kontrovers diskutierte Positionen vertritt. 2014 sah er sich einer Kampagne der trotzkistischen „Partei für Soziale Gleichheit“ ausgesetzt, die ihn im Internet und in den Räumen der Humboldt-Universität als Vordenker einer weltweiten deutschen Kriegspolitik bezeichnete. In einer öffentlichen Stellungnahme verurteilte die Universität im November 2014 die Angriffe und forderte Lehrende und Studierende auf, der Kampagne entgegenzutreten und die Freiheit von Wissenschaft und Lehre zu verteidigen.
Veröffentlichungen (Auswahl):
– „Der Feind ist überall. Stalinismus im Kaukasus“, DVA, München 2003
– „Der rote Terror. Die Geschichte des Stalinismus“, DVA, München 2003
– „Der Sinn der Geschichte. Geschichtstheorien von Hegel bis Foucault“, C. H. Beck, München 2005
– „Ordnung durch Terror. Gewaltexzesse und Vernichtung im nationalsozialistischen und im stalinistischen Imperium“, zus. mit A. Doering-Manteuffel, Dietz, Bonn 2006
– „Arbeit an der Geschichte. Wie viel Theorie braucht die Geschichtswissenschaft?“, Hrsg., Campus, Frankfurt a. M. 2009
– „Verbrannte Erde. Stalins Herrschaft der Gewalt“, C. H. Beck, München 2012
– „Gewalträume. Soziale Ordnungen im Ausnahmezustand“, Hrsg. zus. mit G. Metzler, Campus, Frankfurt a. M. 2012
– „Macht ohne Grenzen. Herrschaft und Terror im Stalinismus“, Hrsg. zus. mit R. Kindler, Campus, Frankfurt a. M. 2014
– „Räume der Gewalt“, S. Fischer, Frankfurt a. M. 2015
So, 27.8., 11 Uhr, Markgrafentheater