37. Erlanger Poetenfest — 24. bis 27. August 2017
Bilderbuch-Lesewiese im Schlossgarten – Foto: Erich Malter, 2007

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Elmar Tannert

Vor einiger Zeit hat Elmar Tannert behauptet, er sei kein narrativer Autor. Veröffentlichungen wie „Der Stadtvermesser“ (1998), „Keine Nacht, kein Ort“ (2002) und „Ausgeliefert“ (2005) schienen das zu belegen. Es waren Phantasmagorien, Albträume, kaleidoskopische Lebensbetrachtungen. Dann hat Tannert zusammen mit Petra Nacke ganz narrative Kriminalromane geschrieben, Bierführer, Reiseführer folgten. Er schien sich in Genres eingerichtet zu haben. Aber jetzt ist er zurück in der Widerspenstigkeit des Textes. Sein Buch „Ein Satz an Herrn Müller“ ist als Adresse an einen Wohnraumgestalter unter anderem eine Attacke auf die Zerstörung von Sprache durch ihre Verknappung im Tweet und Hymnus auf die Komplexität von Literatur.
Elmar Tannert wurde 1964 in München geboren, wuchs in der Nürnberger Südstadt auf. Nach dem Hauptschulabschluss absolvierte er eine Lehre zum Großhandelskaufmann, besuchte danach die Berufsaufbauschule in Lauf und anschließend das Nürnberg-Kolleg. Dort erwarb er 1991 die Hochschulreife. Ein Studium der Musikwissenschaft und Romanistik brach er nach vier Semestern ab, um sich dem Schreiben zu widmen. Das Schreiben wiederum finanzierte er mit Jobs als Buchhändler, Nachttankwart, Datentypist und Postzusteller. (H. H.)

Auszeichnungen u. a.: Kulturförderpreis der Stadt Nürnberg (1999), Kulturförderpreis des Freistaats Bayern (1999), Kulturförderpreis des Bezirks Mittelfranken (2001).

Veröffentlichungen (Auswahl):
– „Der Stadtvermesser“, Roman, ars vivendi, Cadolzburg 1998
– „Keine Nacht, kein Ort“, Erzählungen, ars vivendi, Cadolzburg 2002
– „Wie der alte Göthe den Paketpostboten von Stein bei Nürnberg zum besten gehalten hat“, mit Illustr. von T. Burghart, ars vivendi, Cadolzburg 2002
– „Ausgeliefert. Roman der numerischen Welt“, ars vivendi, Cadolz­burg 2005
– „Rache, Engel!“, zus. mit P. Nacke, Kriminalroman, ars vivendi, Cadolzburg 2008
– „Blaulicht“, zus. mit P. Nacke, Kriminalroman, ars vivendi, Cadolzburg 2010
– „Der Mittagsmörder“, zus. mit P. Nacke, Roman, ars vivendi, Cadolzburg 2012
– „Böhmischer Sprach- und Reiseführer. Eine Landpartie mit Elmar Tannert, allerliebst bebildert und verziert“, Original Hersbrucker Bücherwerkstätte, 2014
– „33 Biere. Eine Reise durch Franken“, zus. mit A. Möhl, ars vivendi, Cadolzburg 2016
– „Biergartenlandschaften. In Erwartung der Unendlichkeit“, Hrsg., mit Zeichn. von F. Wanoth, ars vivendi, Cadolzburg 2016
– „Ein Satz an Herrn Müller“, Roman, ars vivendi, Cadolzburg 2017

So, 27.8., 15 Uhr, Schlossgarten

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Website:
www.elmar-tannert.de