Marie NDiaye
Geboren 1967 in Pithiviers, Frankreich, als Tochter eines senegalesischen Ingenieurs und einer französischen Lehrerin, gilt Marie NDiaye als eine der herausragenden Autorinnen ihrer Generation. Bereits mit siebzehn veröffentlichte sie ihren ersten Roman „Was die reiche Zukunft betrifft“ über die Revolte eines jungen Mannes gegen die Niedrigkeit der Welt.
In ihren mitunter surreal verfremdeten Romanen, Erzählungen und Theaterstücken, die sich besonders durch ihre psychologische Dichte und sprachliche Subtilität auszeichnen, steht häufig das Thema Familie im Mittelpunkt. Den internationalen Durchbruch hatte Marie NDiaye mit „Rosie Carpe“ (2005), für „Drei starke Frauen“ wurde sie 2009 mit dem bedeutendsten französischen Literaturpreis, dem Prix Goncourt, ausgezeichnet. „Ladivine“ (2011) überzeugte Publikum und Kritik als feinsinniges Meisterwerk über interne Rassismen und seelische Abgründe. Mit ihrem Kommentar zur „monströsen“ Einwanderungspolitik Frankreichs löste NDiaye eine öffentliche Debatte über intellektuelle Freiheit aus. Seit 2007 lebt sie mit ihrer Familie in Berlin.
Siehe auch » Porträt International .
Auszeichnungen u. a.: Stipendium der Villa Medici (1989), Prix Femina (2001), Prix Goncourt (2009), Jürgen Bansemer & Ute Nyssen Dramatikerpreis, Internationaler Literaturpreis – Haus der Kulturen der Welt (2010), Spycher:Literaturpreis Leuk (2011), Prix du Théâtre de L‘Académie française (2012), Nelly-Sachs-Preis (2015).
Veröffentlichungen in deutscher Sprache (Auswahl):
– „Die lieben Verwandten“, Roman, übers. von R. Wintermeyer, Hanser, München 1993
– „Die Hexe“, Roman, übers. von A. Spingler, Kunstmann, München 1997
– „Hilda“, Theaterstück, übers. von A. Lindner, Merlin, Gifkendorf 2003, UA Paris 2002
– „Rosie Carpe“, Roman, übers. von C. Kalscheuer, Suhrkamp, Frankfurt a. M. 2005
– „Alle meine Freunde“, Erzählungen, übers. von C. Kalscheuer, Suhrkamp, Frankfurt a. M. 2006
– „Mein Herz in der Enge“, Roman, übers. von C. Kalscheuer, Suhrkamp, Frankfurt a. M. 2008
– „Drei starke Frauen“, Roman, übers. von C. Kalscheuer, Suhrkamp, Berlin 2010
– „Selbstporträt in Grün“, übers. von C. Kalscheuer, Arche, Hamburg/Zürich 2011
– „Ein Tag zu lang“, Roman, übers. von C. Kalscheuer, Suhrkamp, Berlin 2012
– „Ladivine“, Roman, übers. von C. Kalscheuer, Suhrkamp, Berlin 2014
– „Die Chefin“, Roman, übers. von C. Kalscheuer, Suhrkamp, Berlin, August 2017
Sa, 26.8., 20:30 Uhr, Markgrafentheater