37. Erlanger Poetenfest — 24. bis 27. August 2017
Bilderbuch-Lesewiese im Schlossgarten – Foto: Erich Malter, 2007

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Doron Rabinovici

Geboren 1961 in Tel Aviv als Sohn zweier Holocaust-Überlebender, zog Doron Rabinovici mit seiner Familie 1964 nach Wien. Nach der Matura 1979 studierte er bis 1991 Medizin, Psychologie, Ethnologie und Geschichte. Er ist Mitbegründer des „Republikanischen Clubs – Neues Österreich“ und der „Demokratischen Offensive“ und wurde damit zum wichtigsten Repräsentanten der österreichischen Bewegung gegen Fremdenfeindlichkeit, Antisemitismus und Rechtsextremismus. In seinem literarischen Debüt „Papirnik“ von 1994 zeichnen sich bereits die für seine späteren Werke essenziellen Motive wie Antisemitismus, Identität und Urbanität ab. Dass seine Literatur oft autobiografische Züge aufweist, zeigt sich unter anderem in seinem Roman „Suche nach M.“, in dem sich der Schriftsteller mit Fragen der Integrität von Minderheiten und der jüdischen Identität befasst. Rabinovici ist zudem Verfasser zahlreicher essayistischer Schriften. Schwerpunkt bilden auch hier hybride Identitätsstrukturen und die eigene Identität als jüdischer Österreicher. Sein literarisches, essayistisches und politisches Werk bilden so eine kaum trennbare Einheit. Neben seinem politischen Engagement, seinen publizistischen und literarischen Arbeiten ist er auch als Historiker hervorgetreten.

Siehe auch » Ein Zerrblick in die Zukunft – Zwei böse Dystopien jüdischer Autoren.

Auszeichnungen u. a.: 3sat-Stipendium des Ingeborg-Bachmann-Wettbewerbs (1994), Ernst-Robert-Curtius-Förderpreis für Essayistik (1997), Hermann-Lenz-Stipendium (1998), Bruno-Kreisky-Anerkennungspreis (1999), Heimito-von-Doderer-Förderpreis (2000), Clemens-Brentano-Preis, Jean-Améry-Preis (2002), Anton-Wildgans-Literaturpreis (2010).

Veröffentlichungen (Auswahl):
– „Papirnik. Stories“, Suhrkamp, Frankfurt a. M. 1994
– „Suche nach M.“, Roman, Suhrkamp, Frankfurt a. M. 1997
– „Credo und Credit. Einmischungen“, Suhrkamp, Frankfurt a. M. 2001
– „Instanzen der Ohnmacht. Wien 1938–1945. Der Weg zum Judenrat“, Jüdischer Verlag, Frankfurt a. M. 2001
– „Ohnehin“, Roman, Suhrkamp, Frankfurt a. M. 2004
– „Neuer Antisemitismus? Eine globale Debatte“, Hrsg. zus. mit U. Speck und N. Sznaider, Suhrkamp, Frankfurt a. M. 2004
– „Der ewige Widerstand. Über einen strittigen Begriff“ Styria, Wien/Graz, 2008
– „Andernorts“, Roman, Suhrkamp, Berlin 2010
– „Herzl relo@ded. Kein Märchen“, zus. mit N. Sznaider, Jüdischer Verlag, Berlin 2016
– „Die Außerirdischen“, Roman, Suhrkamp, Berlin, August 2017

So, 27.8., 14 Uhr, Orangerie

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Website:
www.rabinovici.at