Jörg-Uwe Albig
Jörg-Uwe Albig, geboren 1960 in Bremen, lernte zunächst Altenpfleger, studierte dann Kunst und Musik in Kassel. Erst arbeitete er wiederum als Altenpfleger, dann als Journalist, lebte zwei Jahre als Korrespondent für eine deutsche Kunstzeitschrift in Paris und arbeitete als Redakteur beim „Stern“. Seit 1993 lebt er in Berlin, ist als freier Autor tätig und schreibt Romane, außerdem für die Zeitschrift Geo und das SZ-Magazin. 2017 las Jörg-Uwe Albig auf Einladung von Meike Fessmann beim Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb.
Pathos oder genaue Sprache für Gefühle, für verwandelnde Erlebnisse? An dieser Frage scheiden sich die Geister gegenüber Jörg-Uwe Albigs „Eine Liebe in der Steppe“. Gregor Stenitz, Paläontologe und Atheist, begegnet im sächsischen Braunkohle-Tagebaugebiet einer ungewöhnlichen Liebe, nämlich zu einer Kapelle. In dieser Beziehung macht er unversehens Erfahrungen, die als religiös bezeichnet werden können, und gewinnt eine Haltung, die für Glaubende angemessen sein könnte. In früheren Phasen der Literaturgeschichte haben Männer und Frauen eine immer präzisere Sprache für ihre Gefühle, für Erlebnisse in Wendezeiten des Lebens, für religiöse Erfahrungen gesucht. In diese versunkenen Schichten von Ausdruck und Dichtung arbeitet Albig sich vor. Er spielt dabei nicht auf religiöse Texte an, sondern auf Meisterwerke in Literatur und Filmkunst. (I. M.)
Veröffentlichungen (Auswahl):
– „Velo”, Roman, Volk und Welt, Berlin 1999
– „Land voller Liebe“, Roman, Tropen, Berlin 2006
– „Berlin Palace“, Roman, Tropen, Stuttgart 2010
– „Ueberdog“, Roman, Tropen, Stuttgart 2013
– „Eine Liebe in der Steppe“, Novelle, Klett-Cotta, Stuttgart 2017
So, 27.8., 9:30 Uhr, Altstädter Kirche