37. Erlanger Poetenfest — 24. bis 27. August 2017
Bilderbuch-Lesewiese im Schlossgarten – Foto: Erich Malter, 2007

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Simon Werle

Geboren 1957 in Freisen im Saarland, studierte Romanistik und Philosophie in München und Paris. Seit 1983 übersetzt Simon Werle literarische Texte aus dem Französischen, Englischen, Italienischen und Altgriechischen. Gastprofessuren führten ihn nach Hamburg (1990/91) und Gießen (2004). Daneben veröffentlicht er eigene Romane, Erzählungen und Theaterstücke. Kaum ein anderes Werk hat die moderne Lyrik stärker geprägt als „Die Blumen des Bösen“ (EA 1857, Fassung letzter Hand 1868) von Charles Baudelaire. Die skandalumwitterten Gedichte fanden bedeutende Übersetzer und Interpreten wie Stefan George und Walter Benjamin. Den „dichterischen Funken“ schlägt Baudelaire aus der Spannung zwischen dem gemeinen Stoff und dem hohen Stil der poetischen Überlieferung, die er als Signum der Moderne begreift. Zum 150. Todestag Baudelaires stellt Simon Werle seine Neuübersetzung der „Blumen des Bösen“ vor, für die er den Eugen-Helmlé-Übersetzerpreis 2017 erhält. (A. LS.)

Auszeichnungen u. a.: Förderpreis für Literatur der Stadt München (1985), Paul-Celan-Preis (1988), Johann-Heinrich-Voß-Preis für Übersetzung (1992), Tukan-Preis der Stadt München (2003), Eugen-Helmlé-Übersetzerpreis (2017).

Veröffentlichungen (Auswahl):
– „Grundriß der Entfernung“, Erzählungen, Kirchheim, München 1986
– „Abendregen“, Roman, Kunstmann, München 1999
– „Der Schnee der Jahre“, Roman, Nagel & Kimche, Zürich 2003
Übersetzungen (Auswahl):

– Victor Segalen: „Der Sohn des Himmels“, Qumran, Frankfurt a. M. 1983
– Michel Leiris: „Wörter ohne Gedächtnis“, Qumran, Frankfurt a. M. 1984
– Alfred Jarry: „Die absolute Liebe“, Roman, Renner, München 1985
– Jean Racine: „Phädra. Andromache“, Verlag der Autoren, Frankfurt a. M. 1986
– Jules Renard: „Die Maîtresse“, Renner, München 1986
– Marguerite Duras: „La musica zwei“, Suhrkamp, Frankfurt a. M. 1989
– Bernard-Marie Koltès: „Prolog und andere Texte“, Verlag der Autoren, Frankfurt a. M. 1992
– Molière: „Der Geizige“, Verlag der Autoren, Frankfurt a. M. 1993
– Pierre Corneille: „Der Cid“, Verlag der Autoren, Frankfurt a. M. 1994
– Bernard-Marie Koltès: „Flucht zu Pferd bis ans Ende der Stadt“, Verlag der Autoren, Frankfurt a. M. 1996
– Voltaire: „Kapitän Cap Verde. Komödie in drei Akten und in Prosa“, Verlag der Autoren, Frankfurt a. M. 1996
– Michael Ondaatje: „Handschrift“, Hanser, München 2001
– Sophokles: „Ajax, Antigone“, Verlag der Autoren, Frankfurt a. M. 2014
– Charles Baudelaire: „Les Fleurs du Mal – Die Blumen des Bösen“, franz./dt., Rowohlt, Reinbek, August 2017

Fr, 25.8., 12 Uhr, Markgrafentheater, Bühnenhaus

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