37. Erlanger Poetenfest — 24. bis 27. August 2017
Bilderbuch-Lesewiese im Schlossgarten – Foto: Erich Malter, 2007

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Gerd Koenen

Gerd Koenen wurde 1944 in Marburg/Lahn geboren, studierte Politikwissenschaften und Geschichte, zunächst in Tübingen, später in Frankfurt am Main. 1967 trat Koenen dem Sozialistischen Deutschen Studentenbund (SDS) bei, ab 1973 war er Mitglied im Kommunistischen Bund Westdeutschland (KBW), zeitweise auch Mitglied des Zentralkomitees. Ab 1976 war Koenen als Redakteur für Internationales beim Zentralorgan „Kommunistische Volkszeitung“ tätig. Parallel zur Spal­tung und Selbstabwicklung des KBW arbeitete Koenen Anfang der 80er-Jahre an einem Buch zur Geschichte Polens und der polnischen Bürger- und Gewerkschaftsbewegung So­li­darno´sć. Seither beschäftigt er sich in zahlreichen Veröffentlichungen mit der Geschichte des Kommunismus und den deutsch-russischen Beziehungen im 20. Jahrhundert. Einer breiteren Öffentlichkeit wurde er mit Büchern über den Kommunismus als „Utopie der Säuberung“ (1998) und der autobiografisch geprägten Schilderung der linksradikalen Szene der 70er-Jahre in „Das rote Jahrzehnt“ (2001) bekannt. Letzteres wurde besonders breit rezipiert, da sein Erscheinen mit der Diskussion um die Vergangenheit von Joschka Fischer und den Stellenwert der 68er-Bewegung in der Geschichte der Bundesrepublik zusammenfiel. 2007 wurde Koenen mit dem Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung ausgezeichnet. Im September erscheint „Die Farbe Rot. Ursprünge und Geschichte des Kommunismus“.

Veröffentlichungen (Auswahl):
– „Die großen Gesänge. Lenin, Stalin, Mao Tse-tung. Führerkulte und Heldenmythen des 20. Jahrhunderts“, Eichborn, Frankfurt a. M. 1987
– „Die schwarze Front. Der neue Antisemitismus in der Sowjetunion“, Rowohlt, Reinbek 1991
– „Deutschland und die russische Revolution“, Hrsg. zus. mit L. Kopelew, Fink, München 1998
– „Utopie der Säuberung. Was war der Kommunismus“, Fest, Berlin 1998
– „Das rote Jahrzehnt. Unsere kleine deutsche Kulturrevolution 1967–1977“, Kiepenheuer & Witsch, Köln 2001
– „Vesper, Ensslin, Bader. Urszenen des deutschen Terrorismus“, Kiepenheuer & Witsch, Köln 2003
– „Der Russland-Komplex. Die Deutschen und der Osten 1900–1945“, C. H. Beck, München 2005
– „Traumpfade der Weltrevolution. Das Guevara-Projekt“, Kiepenheuer & Witsch, Köln 2008
– „Was war der Kommunismus?“, Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2010
– „Die Farbe Rot. Ursprünge und Geschichte des Kommunismus“, C. H. Beck, München, September 2017

So, 27.8., 16:30 Uhr, Palais Stutterheim, Innenhof

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Website:
www.gerd-koenen.de