37. Erlanger Poetenfest — 24. bis 27. August 2017
Bilderbuch-Lesewiese im Schlossgarten – Foto: Erich Malter, 2007

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Rafael Seligmann

1947 in Tel Aviv geboren. Rafael Seligmanns Vater, ein Angestellter, stammte aus dem schwäbisch-bayerischen Städtchen Ichenhausen nahe Günzburg, seine Mutter, gebürtig aus Galizien, wuchs im Berliner Scheunenviertel auf. Beide waren Mitte der 30er-Jahre auf der Flucht vor der NS-Herrschaft nach Palästina ausgewandert und lernten sich in Tel Aviv kennen. Als Zehnjähriger zog Seligmann mit seiner Familie nach Deutschland und wuchs in München auf. Nach Absolvierung einer Fernsehtechnikerlehre und des Abiturs auf dem zweiten Bildungsweg studierte er Neuere Geschichte und Politikwissenschaft in München und Tel Aviv, 1982 Promotion über Israels Sicherheitspolitik. Seit Ende der 70er-Jahre ist Seligmann journalistisch tätig, unter anderem als Redakteur der Tageszeitung „Die Welt”, außenpolitischer Referent der CDU (1981/ 82) und Chefredakteur der von ihm gegründeten Jüdischen Zeitung. 1985 bis 1988 war er als Akademischer Rat sowie bis 1991 als Dozent für Internationale Beziehungen am Geschwister-Scholl-Institut der Universität München tätig. Seit 2004 ist er Chefredakteur der englischsprachigen Atlantic Times. Seligmann lebt seit 1999 in Berlin. Mit zahlreichen Essays, Kommentaren und Serien für den „Spiegel“, „Die Welt”, „Das Sonntagsblatt”, Bild und die taz hat er sich einen einzigartigen Ruf als Publizist, Romancier und unabhängiger Kommentator unserer Gesellschaft erworben und wurde zu einer wichtigen Stimme in diesem Land. Seit 2011 ist er Herausgeber der „Jew­ish Voice from Germany“.

Siehe auch » Ein Zerrblick in die Zukunft – Zwei böse Dystopien jüdischer Autoren.

Veröffentlichungen (Auswahl):
– „Rubinsteins Versteigerung“, Roman, Eichborn, Frankfurt a. M. 1989
– „Die jiddische Mamme“, Roman, Eichborn, Frankfurt a. M. 1990
– „Mit beschränkter Hoffnung. Juden, Deutsche, Israelis“, Hoffmann und Campe, Hamburg 1991
– „Der Musterjude“, Roman, Claas­sen, Hildesheim 1997
– „Schalom meine Liebe“, Roman, dtv, München 1998
– „Der Milchmann“, Roman, dtv, München 1999
– „Hitler. Die Deutschen und ihr Führer“, Ullstein, München 2004
– „Deutschland wird dir gefallen“, Autobiografie, Aufbau, Berlin 2010
– „In Deutschland angekommen. Erinnerungen“, zus. mit C. Knobloch, DVA, München 2012
– „Ein Stein auf meinem Herzen. Vom Überleben des Holocaust und dem Weiterleben in Deutschland“, zus. mit S. Birnbaum, Herder, Freiburg i. Br. 2016
– „Deutsch meschugge“, Roman, Transit, Berlin 2017

So, 27.8., 11 Uhr, Markgrafentheater und 14 Uhr, Orangerie

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