Veranstaltung
Dialog als Wagnis? – Warum der Diskurs in unserer Gesellschaft immer weniger gelingt
Gespräch mit Daniel Hornuff, Klaus-Rüdiger Mai und Thomas Wagner, Moderation: Florian Felix Weyh
Nach 1968 zeichnet sich erneut eine Kulturrevolution ab. Diesmal ist es jedoch keine linke Bewegung, die gegen das liberale Establishment angeht, der Impuls kommt von rechts. Gezielte Provokationen gehörten einst zur Strategie der Antiautoritären. Das Ziel war es, den Staat zu verunsichern und zu Überreaktionen zu reizen, ihn damit selbst als repressives Regime zu entlarven. Mittlerweile bedienen sich identitäre, nationalistische Bewegungen genau dieser Protest- und Aufmerksamkeitskultur. Im Umgang mit rechten oder als rechts etikettierten Argumenten verfallen die Medien jedoch vielfach in reflexartige Reaktionen, wie die Sieferle-Affäre zeigt, während linke Positionen eher zum intellektuellen Common Sense gehören. Aber hat die alte Aufteilung in „rechts“ und „links“ überhaupt noch eine Berechtigung? Und fehlt nicht rechts wie links eine wirkliche Auseinandersetzung mit den jeweils anderen Positionen? Dazu müsste man allerdings endlich den offenen Diskurs mit Rechts wagen, statt Missliebiges zu negieren. Ein offener Diskurs kann kein Wagnis sein, sondern ist der Sauerstoff der Demokratie. Davon sind der Kunstwissenschaftler und Publizist Daniel Hornuff, der Historiker und Autor Klaus-Rüdiger Mai, der Kultursoziologe Thomas Wagner und der langjährige Poetenfest-Moderator Florian Felix Weyh fest überzeugt.
Thomas Wagner: Die Angstmacher. Aufbau. Berlin, 18. Aug 2017
Samstag, 26. August, 16:00 Uhr, Orangerie im Schlossgarten
Eintritt frei!