Veranstaltung
Das aktuelle Podium: Hass
Gespräch mit Seyran Ateş, Florian Goldberg, Susanne Koelbl und Falk Richter, Moderation: Florian Felix Weyh
Hass-Postings und Videos im Netz, private Anfeindungen und Übergriffe, Massenphänomene wie PEGIDA, Gewaltausbrüche wie kürzlich beim G20-Treffen in Hamburg, terroristische Gewaltexzesse des sogenannten Islamischen Staats ... die Liste ist lang und allgegenwärtig. Doch wie kann ein vermeintlich zivilisatorisch gebändigtes Gefühl plötzlich vielerorts wieder derartig Raum greifen? Sind es die technischen Medien, die den Ausbruch von Hass ermöglichen, der nie gezähmt oder gar verschwunden war? Vielleicht hatte er nur keine Kanäle und dadurch weniger Öffentlichkeit? René Descartes zählte bereits in seinem 1649 erschienenen Aufsatz über die „Leidenschaften der Seele“ den Hass zu den sechs ursprünglichen Leidenschaften des Menschen. Er ist der Antagonismus der Liebe, der jeden Einzelnen ergreifen und dazu verleiten kann, einen anderen Menschen oder Repräsentanten einer andersartigen Gruppe nicht nur zu verabscheuen, sondern ihm auch tatsächlichen Schaden zufügen zu wollen. Die Gründe, die die Verhaltensforschung benennt, sind vielfältig. Sozialisation, Gruppenzugehörigkeit und Autoritätshörigkeit können Ursachen dafür sein, von dem Gefühl in Besitz genommen zu werden.
Im Gespräch mit Seyran Ateş, Gründerin und Imamin der liberalen Ibn-Rushd-Goethe-Moschee in Berlin, dem Philosophen Florian Goldberg, Susanne Koelbl, Auslandskorrespondentin des „Spiegel“, und dem Dramatiker und Regisseur Falk Richter soll dem Phänomen auf den Grund gegangen werden.
Seyran Ateş: Selam, Frau Imamin. Wie ich in Berlin eine liberale Moschee gründete. Ullstein. Berlin, Jun 2017
mit Übersetzung in Gebärdensprache
Siehe auch » Barrierefreiheit
Samstag, 26. August, 12:00 Uhr, Markgrafentheater
Eintritt: 5,– / erm. 3,50 Euro