37. Erlanger Poetenfest — 24. bis 27. August 2017
Nebenpodium im Schlossgarten. Moritz Rinke im Gespräch mit Verena Auffermann – Foto: Erich Malter, 2006

Veranstaltung


Erlanger Literaturpreis für Poesie als Übersetzung
Preisverleihung an Dagmara Kraus
Laudatio: Uljana Wolf
Dagmara Kraus und Uljana Wolf im Gespräch mit Adrian La Salvia
Begrüßung: Anke Steinert-Neuwirth (Kulturreferentin der Stadt Erlangen und stellvertretende Vorsitzende des Stiftungsrats der Kulturstiftung Erlangen) und Adrian La Salvia (Jury-Sprecher), Musik: Stefan Poetzsch, Alberto Diaz

Anlässlich des 37. Erlanger Poetenfests vergibt die Kulturstiftung Erlangen zum siebten Mal den Erlanger Literaturpreis für Poesie als Übersetzung, in diesem Jahr an die Lyrikerin und Übersetzerin Dagmara Kraus. „Dagmara Kraus ist eine der erstaunlichsten lyrischen Stimmen der neuen Literatur. Die in Wrocław (Polen) geborene Autorin übersetzte u. a. die polnischen Dichter Miron Białoszewski, Joanna Mueller und Edward Stachura. Ihre mehrsprachige Lyrik oszilliert virtuos zwischen den Formen und Sprachen, ihre poetische Erkundung der Plansprachen eröffnet neue Möglichkeiten der lyrischen Rede. Dagmara Kraus erhält den Erlanger Literaturpreis für Poesie als Übersetzung für ihr lyrisches und übersetzerisches Werk“ (aus der Begründung der Jury).
Die deutsch-polnische Lyrikerin, die ausschließlich Polnisch sprach bevor sie im Alter von sieben Jahren nach Deutschland kam, ‚switcht‘ locker zwischen den ‚codes‘. Die Sprachbegegnung / Sprachbewegung wird zum Herzschlag ihrer Lyrik. Die Mehrsprachigkeit ihrer Gedichte umfasst Fremd-, Fach- und Kunstsprachen wie z. B. Myrana, Volapük, Tcatcalaqwilizi oder die sogenannte „langue bleue“ (Bolak). „Fatrastische Fantasien“ nennt sie ihre „falschösischen“ Lautgedichte in Anlehnung an die absurde Poesie des Mittelalters. Der Sprachlaut ist das Material, aus dem sie ihre „undichten prosagen“ schöpft. „Sind Texte aus der Sprachbegegnungszone die wohl größte Inspirationsquelle für die Literatur der Gegenwart, ist die Geschichte der deutschen Lyrik im 21. Jahrhundert wesentlich eine ihrer Überschreitung“ (Daniel Graf). In der Übersetzung erscheint die Utopie einer polyglotten Universalpoesie.
Der Jury gehörten in diesem Jahr an: Annette Kopetzki (Hamburg), Adrian La Salvia (Oranienbaum-Wörlitz – Jury-Sprecher), Benedikt Ledebur (Wien), Ilma Rakusa (Zürich), Yoko Tawada (Berlin), Peter Waterhouse (Wien) und Uljana Wolf (Berlin, New York). Die bisherigen PreisträgerInnen sind Felix Philipp Ingold (2005), Georges-Arthur Goldschmidt (2007), Barbara Köhler und Ulf Stolterfoht (2009), Elke Erb (2011), Yoko Tawada (2013) sowie die Lyrikerin und Übersetzerin Uljana Wolf (2015), die die Laudatio auf Dagmara Kraus hält.
Adrian La Salvia

Donnerstag, 24. August, 18 Uhr, Orangerie im Schlossgarten

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