Veranstaltung

Katharina Greve interessiert sich besonders für Leben (und Tod) in der Vertikalen. Schon in ihrem ersten Comic-Roman „Ein Mann geht an die Decke“ (2009) ging es von unten nach oben und wieder zurück. Held war der Fahrstuhlführer im Berliner Fernsehturm. Er macht eine Entdeckung, die die Schwerkraft und damit die Richtungsvorgaben aufhebt. Trotzdem bleibt in unseren Fantasien die Hölle ein Ort, der unten liegt. In „Hotel Hades“ (2014) erzählt Katharina Greve davon, was heute dort passiert. Die Hölle ist eine metaphysische Vision. Geradezu metaphysisch schien es zuzugehen, als einen Tag vor dem Rücktritt Papst Benedikt XVI. in einem Abreißkalender ein Cartoon von Greve erschien, der diesen Rücktritt quasi vorhersagte. Er zeigt den Heiligen Vater als Lottogewinner mit der Denkblase über der Mitra: „Heiliger Strohsack! Morgen kündige ich!“ Katharina Greve ist nämlich nicht nur eine begnadete Erzählerin in Bilder-Folgen. Sie ist ebenso eine pointierte Cartoonistin und Karikaturistin, die ein komplexes Geschehen in einem einzigen Bildfeld auf den Punkt bringt. Ihr Hauptwerk, der Comic „Das Hochhaus“, vereint beide Qualitäten. Vor allem aber singt er Greves bisher höchstes Lied auf die Vertikale.
Herbert Heinzelmann

Katharina Greve: Das Hochhaus. avant-verlag. Berlin, 18. Sep 2017

Lesung und Gespräch: Freitag, 25. August, 22:00 Uhr, Theater in der Garage

Eine Ausstellung des Erlanger Poetenfests mit Unterstützung des Kunstvereins Erlangen e. V.

Donnerstag, 24. bis Sonntag, 27. August, Kunstverein – Neue Galerie
Öffnungszeiten: täglich 11–19 Uhr
Eintritt frei!

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Website:
www.das-hochhaus.de