36. Erlanger Poetenfest — 25. bis 28. August 2016
Nebenpodium im Schlossgarten. Moritz Rinke im Gespräch mit Verena Auffermann – Foto: Erich Malter, 2006

Veranstaltung


Die Geträumten
Spielfilm, A 2016, Regie: Ruth Beckermann, Drehbuch: Ruth Beckermann und Ina Hartwig, mit Anja Plaschg und Laurence Rupp, 89 min, ohne FSK-Angabe

Um Liebe und Hass, um richtige und falsche Worte, geht es im Liebesfilm „Die Geträumten“ von Ruth Beckermann. Im Zentrum stehen Ingeborg Bachmann und Paul Celan, die sich im Wien der Nachkriegszeit kennenlernten und deren Briefwechsel die Textgrundlage bildet. Die dramatische, rauschhafte, aber auch unendlich traurige Liebesgeschichte zwischen Bachmann und Celan beginnt 1948, als sie 22 und er 27 Jahre alt ist, und sie endet mit dem Selbstmord Celans 1971 in Paris. Für Ingeborg Bachmann ist es die große Liebe ihres Lebens, und doch hört sie nie auf, in ihm den Fremden zu sehen: einen Juden aus Czernowitz, dessen Eltern im Holocaust umgekommen sind, während sie selbst nichts dergleichen erlebt hat. Sie liebt ihn und stößt an Grenzen, an ihre eigenen und an seine. Zwei junge Schauspieler, Anja Plaschg und Laurence Rupp, treffen sich in einem Tonstudio, um daraus zu lesen. Die dramatisch schwankenden Gefühle der Briefe – zwischen Rausch und Verlustangst, Entzücken und Erschrecken, Nähe und Fremdheit – gehen auf die Schauspieler über. Ob die Liebe damals oder die Liebe heute, ob Inszenierung oder Dokumentation: Wo die Ebenen verschwimmen, schlägt das Herz des Films.

Donnerstag, 25. August, 20:15 Uhr und Freitag, 26. August, 18:00 Uhr, Lamm-Lichtspiele
Eintritt: 8,00 / erm. 6,00 Euro

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