34. Erlanger Poetenfest — 28. bis 31. August 2014
Bilderbuch-Lesewiese im Schlossgarten – Foto: Erich Malter, 2007

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Michael Kleeberg

Michael Kleeberg, geboren 1959 in Stuttgart, der nach seinem Studium in Hamburg viele Jahre im Ausland in Amsterdam, Rom und vor allem in Paris lebte, feierte seinen ersten großen Erfolg in Deutschland mit seinem fünften Roman „Karlmann“, der 2007 erschien. Wer es schafft, zwei so gegensätzliche Printmedien wie die Bild am Sonntag („Eine sprachlich meisterhafte Innenbetrachtung des männlichen Ichs. Genial gut.“) und die Süddeutsche Zeitung („Wer sein Publikum über 500 Seiten zu unterhalten versteht mit einem ernsten Roman, der ist schon ein toller Kerl.“) im gemeinsamen Lob zu vereinen, der muss schon ein ganz besonderes Buch geschrieben haben. Der nicht nur bei der Kritik, sondern auch beim Publikum erfolgreiche Roman über Karlmann Renn, genannt Charly, einen deutschen Jedermann der 80er-Jahre, der zwischen Boris Beckers Wimbledonsieg und dem Fall der Mauer sein tragikomisches Leben lebt, hat nach sieben Jahren endlich seine versprochene Fortsetzung gefunden. In „Vaterjahre“ erzählt Michael Kleeberg auf abermals rund 500 Seiten die Geschichte seines Generationsgenossen Karlmann in den 90er-Jahren weiter, der sich als geplagter Familienvater und bedrängter Geschäftsmann auf die Suche nach Trost, Liebe und Sinn macht. Als versierter Übersetzer von Prousts „Recherche“ und Bewunderer von John Updikes „Rabbit“-Romanen hat er etwas übrig für umfangreiche Werkreihen und beschreibt und analysiert jetzt seine Zeitläufte in einem eigenen Romanprojekt. Kleebergs Karlmann-Zyklus auf der Suche nach der verlorenen Zeit soll auch nach den famosen „Vaterjahren“ fortgesetzt werden. Gute Aussichten für Leser, die etwas über das Denken und Fühlen der Menschen in ihrer Zeit erfahren wollen. (D. K.)
Auszeichnungen u. a.: Anna Seghers-Preis (1996), Lion-Feuchtwanger-Preis (2000), Stipendium des Deutschen Literaturfonds (2003, 2006), Irmgard-Heilmann-Preis, Mainzer Stadtschreiber (2008), New-York-Stipendium des Deutschen Literaturfonds, Evangelischer Buchpreis (2011), Saarländischer Kinder- und Jugendbuchpreis (2012).

Veröffentlichungen (Auswahl):
– „Böblinger Brezeln. Stories“, Schneekluth, München 1984
– „Der saubere Tod“, Erzählung, Schneekluth, München 1987
– „Proteus der Pilger“, Roman, Mitteldeutscher Verlag, Halle 1993
– „Barfuß“, Novelle, Kiepenheuer & Witsch, Köln 1995
– „Der Kommunist vom Montmartre und andere Geschichten“, Kiepenheuer & Witsch, Köln 1997
– „Ein Garten im Norden“, Roman, Ullstein, Berlin 1998
– „Der König von Korsika“, Roman, DVA, München 2001
– „Das Tier, das weint. Libanesisches Reisetagebuch“, DVA, München 2004
– „Karlmann“, Roman, DVA, München 2007
– „Aufgehoben. Kleines Mainzer Brevier”, Schmidt, Mainz 2008
– „Das amerikanische Hospital“, Roman, DVA, München 2010
– „Vaterjahre“, Roman, DVA, München, September 2014

Sa, 30.8., 12 Uhr, Markgrafentheater und 15:30 Uhr, Schlossgarten

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