Klaus Binder
Geboren 1946 in Frankfurt a. M., studierte Philosophie, Soziologie, Germanistik und Kulturwissenschaften. 1977 Promotion in Frankfurt a. M., anschließend freier Autor (u. a. FAZ, HR, SWR), Sachbuchübersetzer und Herausgeber der Max Raphael Werkausgabe im Qumran Verlag. 1984 bis 1991 Lektor bei Luchterhand, im selben Jahr Gründung des Textkontors (Texte und Übersetzungen). Bei seiner Arbeit an Stephen Greenblatts Sachbuchbestseller „Die Wende“ (2012) über Titus Lucretius Carus’ (Lukrez) philosophisches Lehrgedicht „De rerum natura“ bemerkte Klaus Binder, dass keine der vorliegenden deutschen Übersetzungen seinen Ansprüchen genügte. Also machte er sich kurzerhand selbst an die Arbeit und schuf eine rhythmisierte Prosafassung, die den antiken Text aus den Zwängen des Hexameters befreit, ohne ihn den Moden der Gegenwart zu unterwerfen. Erläuterungen, Lesehilfen und Kommentare machen den Leser zum Komplizen des Übersetzers. „Die Distanz ist weg. Wir sehen die Welt mit anderen Augen.“ (A. LS.)
Übersetzungen (Auswahl):
– Jurij Orlov: „Ein russisches Leben“, Hanser, München 1992
– Bill Clinton: „Zwischen Hoffnung und Geschichte“, Bertelsmann, München 1996
– John O. Whitney und Tina Packer: „Powerplays. Was Chefs von Shakespeare lernen können“, DVA, München 2001
– James Stern: „Die unsichtbaren Trümmer. Eine Reise im besetzten Deutschland 1945“, Eichborn, Frankfurt a. M. 2004
– Hedley Paul Willmott: „Der Erste Weltkrieg“, übers. zus. mit B. Leineweber, Gerstenberg, Hildesheim 2004
– Hedley Paul Willmott: „Der Zweite Weltkrieg“, Gerstenberg, Hildesheim 2005
– David Crowe: „Oskar Schindler. Die Biographie“, übers. zus. mit B. Leineweber, Eichborn, Berlin 2005
– Eli Zaretsky: „Freuds Jahrhundert. Die Geschichte der Psychoanalyse“, übers. zus. mit B. Leineweber, Zsolnay, München 2006
– Stephen Greenblatt: „Hamlets Fegefeuer“, Suhrkamp, Frankfurt a. M. 2008
– Cecil Lewis: „Schütze im Steigflug“, Eichborn, Frankfurt a. M. 2009
– Will Buckingham u. a.: „Das Philosophie-Buch“, übers. zus. mit B. Leineweber, Dorling & Kindersley, München 2011
– Yehuda Bauer: „Der Tod des Schtetls“, Jüdischer Verlag, Berlin 2011
– Stephen Greenblatt: „Die Wende. Wie die Renaissance begann“, Siedler, München 2012
– Siegfried Kracauer: „Essays aus den amerikanischen Jahren“, in: „Werke“, Band 2.2, Suhrkamp, Berlin 2012
– Neil MacGregor: „Shakespeares ruhelose Welt“, C. H. Beck, München 2013
– Lukrez: „Über die Natur der Dinge“, Galiani, Berlin, September 2014
Fr, 29.8., 9 Uhr, Markgrafentheater, Bühnenhaus