34. Erlanger Poetenfest — 28. bis 31. August 2014
Bilderbuch-Lesewiese im Schlossgarten – Foto: Erich Malter, 2007

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Ulrich Woelk

Geboren 1960 in Bonn. Studierte von 1980 bis 1987 Physik an der Universität Tübingen und promovierte 1991 an der TU Berlin, wo er bis 1994 als Astrophysiker tätig war. Hier verfasste Ulrich Woelk erste literarische Arbeiten, u. a. seinen Debütroman „Freigang“, für den er den aspekte-Literaturpreis erhielt. Heute lebt der Erzähler und Dramatiker als freier Schriftsteller in Berlin. „Literatur ist nichts für Physiker, sondern nur für Leute, die zu viel Zeit haben“, befindet Frank Zweig, der Protagonist in „Freigang“. Ulrich Woelk selbst hat nicht nur das Gegenteil bewiesen, sondern auch gezeigt, wie fruchtbar die Verbindung von Physik und Literatur sein kann. So verarbeitet er z. B. in „Einstein on the lake“, „Schrödingers Schlafzimmer“ und „Joana Mandelbrot und ich“ mit der Relativitätstheorie, der Quantentheorie und der Chaostheorie drei wesentliche Konzepte der modernen Physik. Seine literarische Auseinandersetzung mit der Physik geht allerdings weit über die Thematisierung von Theorien hinaus, wenn er etwa auf Physiker-Klischees verweist. Auch illustriert er unterschiedliche Arten der Weltbetrachtung. So versucht beispielsweise Frank Zweig, den Woelk in „Die Einsamkeit des Astronomen“ wieder auftauchen lässt, seine Emotionen und seine Umgebung durch rein wissenschaftliche Beschreibungen zu erfassen. (K. M.)
Auszeichnungen u. a.: aspekte-Literaturpreis (1990), Stipendium Deutscher Literaturfonds (1993, 1998), Thomas-Valentin-Preis der Stadt Lippstadt (2005)

Veröffentlichungen (Auswahl):
– „Freigang“, Roman, S. Fischer, Frankfurt a. M. 1990
– „Rückspiel“, Roman, S. Fischer, Frankfurt a. M. 1993
– „Literatur und Physik“, Steiner, Stuttgart 1994
– „Amerikanische Reise“, Roman, S. Fischer, Frankfurt a. M. 1996
– „Liebespaare“, Roman, Hoffmann und Campe, Hamburg 2001
– „Die letzte Vorstellung“, Roman, Hoffmann und Campe, Hamburg 2002
– „Einstein on the lake. Eine Sommer-Erzählung“, dtv, München 2005
– „Die Einsamkeit des Astronomen“, Roman, Hoffmann und Campe, Hamburg 2005
– „Schrödingers Schlafzimmer“, Roman, dtv, München 2006
– „Sternenklar. Ein kleines Buch über den Himmel“, DuMont, Köln 2008
– „Joana Mandelbrot und ich“, Roman, dtv, München 2008
– „Wernher von Braun. Ein Libretto“, Künstlerbuch, Hybriden, Berlin 2012
– „Was Liebe ist“, Roman, dtv, München 2013

Sa, 30.8., 16 Uhr, Orangerie

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Website:
www.ulrich-woelk.de