Rainald Simon
Geboren 1951 in Marburg. Studium der Sinologie in Frankfurt a. M. und Shanghai, 1983 Promotion über den Dichter Su Dongpo (1011–1036), zahlreiche kunsthistorische Arbeiten. In den 1990er-Jahren literarische Beiträge für den Hörfunk, Lehraufträge an der Universität Frankfurt a. M., Chinesisch-Unterricht an Gymnasien. Anerkennung über die Grenzen seines Faches hinaus erwarb sich Rainald Simon durch seine Übersetzungen des „Daodejing“ von Laozi und des „Yijing – Buch der Wandlungen“. In der Übersetzerwerkstatt spricht er über seine Übersetzung des „Shijing“ – „Buch der Lieder“. Entstanden etwa im 11. bis 7. Jahrhundert v. Chr., ist die Sammlung eines der ältesten Sprachdenkmäler des Altchinesischen. Rainald Simon versetzt den altchinesischen Text in einen übersetzerischen „Schwebezustand“. Die 305 Liedtexte gehören zum klassischen Kanon des Konfuzianismus: „Ein Mensch, der sich ihnen nicht widmet, gleicht einem, der mit dem Gesicht zur Wand steht.“ (A. LS.)
Veröffentlichungen (Auswahl):
– „Frühe Lieder des Su Dongpo. Übersetzung, Kommentar, Interpretation mit vergleichenden Exkursen zur Form des traditionellen Gedichts“, Lang, Frankfurt a. M. 1985
– „Das chinesische Schattentheater“, Katalog, Melsungen 1986
– „Feuergeburten. Frühe chinesische Keramik im MAK“, zus. mit S. Graf, Wunderhorn, Heidelberg 2002
Übersetzungen (Auswahl):
– Laozi: „Daodejing. Das Buch vom Weg und seiner Wirkung“, Reclam, Ditzingen 2009
– „Yijing – Buch der Wandlungen“, Reclam, Ditzingen 2014
– „Shijing – Buch der Lieder“, in Arbeit
Fr, 29.8., 10 Uhr, Markgrafentheater, Bühnenhaus