Karl Schlögel
Geboren 1948, lebt in Berlin. Karl Schlögel hat an der Freien Universität Berlin, in Moskau und Sankt Petersburg Philosophie, Soziologie, Osteuropäische Geschichte und Slawistik studiert. Nach seiner Promotion 1981 arbeitete er als freier Autor und Wissenschaftler. Schon zu dieser Zeit galt sein besonderes Interesse der Kulturgeschichte und insbesondere der Geschichte Osteuropas. 1990 lehrte er als Professor für Osteuropäische Geschichte zunächst an der Universität Konstanz, von 1994 bis 2013 schließlich an der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt (Oder).
Zu seinen Arbeitsschwerpunkten zählen die Kultur der Moderne im östlichen Europa, insbesondere in Russland, die Geschichte des „Stalinismus als Zivilisation“, Stadtgeschichte und Urbanität im östlichen Europa sowie theoretische Probleme einer räumlich aufgeschlossenen Geschichtsschreibung.
Auszeichnungen u. a.: Essaypreis des „Berliner Tagesspiegels“ (1986), Europäischer Essaypreis Charles Veillon (1990), Anna-Krüger-Preis des Wissenschaftskollegs zu Berlin (1999), Sigmund-Freud-Preis, Georg-Dehio-Preis (2004), Hamburger Lessing-Preis, Bundesverdienstkreuz am Band (2005), Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung (2009), Samuel-Bogumil-Linde-Preis (zus. mit A. Krzemiński, 2010), Hoffmann-von-Fallersleben-Preis für zeitkritische Literatur, Franz-Werfel-Menschenrechtspreis (2012), Puschkin-Medaille (2013). Mitglied des PEN-Zentrums Deutschland.
Veröffentlichungen (Auswahl):
– „Der renitente Held. Arbeiterprotest in der Sowjetunion 1953–1983“, Junius, Hamburg 1984
– „Moskau lesen. Die Stadt als Buch“, Siedler, Berlin 1984
– „Die Mitte liegt ostwärts. Die Deutschen, der verlorene Osten und Mitteleuropa“, Siedler, Berlin 1986
– „Jenseits des Großen Oktober. Das Laboratorium der Moderne. Petersburg 1909–1921“, Siedler, Berlin 1988, Neuausgabe Hanser, München 2002
– „Das Wunder von Nishnij oder die Rückkehr der Städte“, Berichte und Essays, Eichborn, Frankfurt a. M. 1991
– „Moskau – offene Stadt. Eine europäische Metropole“, Rowohlt, Reinbek 1992
– „Der Große Exodus. Die russische Emigration und ihre Zentren 1917–1941“, Hrsg., C. H. Beck, München 1994
– „Go east oder die zweite Entdeckung des Ostens“, Siedler, Berlin 1995
– „Berlin. Ostbahnhof Europas. Russen und Deutsche in ihrem Jahrhundert“, Siedler, Berlin 1998, Neuausgabe Hanser, München 2007
– „Promenade von Jalta und andere Städtebilder“, Hanser, München 2001
– „Im Raume lesen wir die Zeit. Über Zivilisationsgeschichte und Geopolitik“, Hanser, München 2003
– „Marjampole oder Europas Wiederkehr aus dem Geist der Städte“, Hanser, München 2005
– „Terror und Traum. Moskau 1937“, Hanser, München 2008
– „Grenzland Europa. Unterwegs auf einem neuen Kontinent“, Hanser, München 2013
So, 31.8., 11 Uhr, Redoutensaal und 15:30 Uhr, Orangerie