Uwe Jochum
Geboren 1959 in Heidelberg. Studium der Politikwissenschaft und Germanistik in Heidelberg und Düsseldorf, Promotion in Germanistik 1988 in Düsseldorf. Seit 1989 ist Uwe Jochum wissenschaftlicher Bibliothekar und publiziert u. a. zu Fragen der Medien- und Bibliotheksgeschichte. Er gehört zu den Initiatoren des „Heidelberger Appells“, der sich erfolgreich gegen das „Google Book Settlement“ stellte und die Deutsche Forschungsgemeinschaft wegen der aus ihrer Open Access-Politik resultierenden Urheberrechtsaufweichung kritisiert. Eine detaillierte Analyse dieser Politik veröffentlichte Jochum 2009 unter dem Titel „Open Access. Zur Korrektur einiger populärer Annahmen“ und stellt darin einen wissenschaftspolitischen Systemwechsel fest, der Wissenschaft nicht fördert, sondern infrage stellt.
In seinem aktuellen Buch „Medienkörper. Wandmedien – Handmedien – Digitalia“ zeichnet Uwe Jochum mit einem Gang durch die Mediengeschichte die Bedeutung des Kontextes von den Höhlenzeichnungen der Steinzeitmenschen („Wandmedien“) über die Papyrusrollen der Antike („Handmedien“) bis heute nach. Mit dem gedruckten Buch plädiert er für zwei Eckpfeiler unserer Kultur: die Mühe des Studierens und die Autorität des Autors.
Veröffentlichungen (Auswahl):
– „Kleine Bibliotheksgeschichte“, Reclam, Stuttgart 1993
– „Die Sendung des Paulus. Politik der Umkehr“, Schöningh, Paderborn u. a. 2008
– „Open Access. Zur Korrektur einiger populärer Annahmen“, Wallstein, Göttingen 2009
– „Geschichte der abendländischen Bibliotheken“, Primus, Darmstadt 2010
– „Das Ende der Bibliothek? Vom Wert des Analogen“, Hrsg. zus. mit A. Schlechter, Klostermann, Frankfurt a. M. 2011
– „Medienkörper. Wandmedien – Handmedien – Digitalia“, Wallstein, Göttingen, September 2014
Sa, 30.8., 19 Uhr, Orangerie