Wolfgang Tschöke
Geboren 1947 in Kaiserslautern, lebt seit 2009 in Berlin. Studierte Germanistik, Romanistik und Allgemeine sowie Vergleichende Literaturwissenschaft an der FU Berlin, in Aix-en-Provence und Paris. Seit 1985 Herausgeber und Übersetzer französischer Literatur des 17. und 18. Jahrhunderts. Von 1977 bis 2009 Auslandsaufenthalte in Salamanca, Barcelona, Paris, London, Abidjan (Elfenbeinküste) und Nancy. 2013 bereits für die Zehnte Erlanger Übersetzerwerkstatt angekündigt und kurzfristig verhindert, wird Wolfgang Tschöke in diesem Jahr von seiner Arbeit an François Rabelais’ Renaissance-Romanzyklus „Gargantua et Pantagruel“ berichten, den er seit nunmehr zehn Jahren übersetzt. Rabelais’ raubauzige Riesengeschichten beschreiben eine Welt im Aufbruch. Seinen Ruf als „Zotenreißer, gottloser Spötter und grotesker Dreck-Apotheker“ (Hermann Hesse) hat sich der polyglotte „Wortweltenerbauer“ redlich verdient. Mit Sprachwitz und Gelehrsamkeit parodiert Rabelais die Erzählwelt der Ritterromane. Mit der Übersetzung erfüllt sich Wolfgang Tschöke einen lange gehegten Traum. In mühevoller Kleinarbeit legt er die Tiefenstruktur der kunstvoll verknüpften Geschichten frei. (A. LS. )
Übersetzungen (Auswahl):
– René Sedillot: „Hat sich die Revolution gelohnt?“ Steidl, Göttingen 1989
– Louis-Sébastien Mercier: „Tableau de Paris. Bilder aus dem vorrevolutionären Paris“, Manesse, Zürich 1990
– Cyrano de Bergerac: „Herzstiche. Briefe”, Gatza, Berlin 1992
– Émile Zola: „Thérèse Raquin“, Roman, dtv, München 2002
– Voltaire: „Candide oder der Optimismus“, Novelle, Hanser, München 2002
– Pierre-Ambroise-François Choderlos de Laclos: „Gefährliche Liebschaften“, Roman, Hanser, München 2003
– Cyrano de Bergerac: „Reise zum Mond und zur Sonne“, Roman, Eichborn, Berlin 2005
– François Rabelais: „Gargantua und Pantagruel“, Romanzyklus (in Arbeit)
Fr, 29.8., 11 Uhr, Markgrafentheater, Bühnenhaus