Jürgen Becker
Geboren 1932 in Köln, aufgewachsen in Erfurt und im Harz, 1950 Rückkehr nach Köln. Nach dem Abitur 1953, einem abgebrochenen Studium der Theaterwissenschaften, Germanistik und Kunstgeschichte und wechselnden Tätigkeiten, darunter auch ersten schriftstellerischen Versuchen, für kurze Zeit Mitarbeiter beim WDR in Köln. Danach Lektor beim Rowohlt Verlag in Hamburg und 1973 Leitung des Suhrkamp-Theater-Verlags. 1974 übernahm Jürgen Becker die Leitung der Hörspielredaktion im Deutschlandfunk und hatte diese bis 1993 inne.
Im Oktober 2014 wird Jürgen Becker in Darmstadt mit dem Georg-Büchner-Preis ausgezeichnet. In der Begründung der Jury heißt es, Becker sei eine maßgebliche Stimme der zeitgenössischen Poesie. Sein Werk habe die deutschsprachige Dichtung über Generationen entscheidend geprägt. „Seine Gedichte leben aus einer sensiblen, sinnlichen, neugierigen Weltzugewandtheit und einer vollendeten, dabei ganz unaufdringlichen Sprachkunst.“ Die Gedichte des Autors lehrten den Leser, „unsere Welt und unsere Sprache aufmerksamer wahrzunehmen“.
siehe auch > Programm > Veranstaltungen > Im Fokus > Jürgen Becker – Wie es weiterging
Auszeichnungen u. a.: Stipendium Villa Massimo, Rom (1965/1966), Preis der Gruppe 47 (1967), Literaturpreis der Bayerischen Akademie der Schönen Künste (1980), Writer in Residence der Universität Warwick, England (1988), Berliner Literaturpreis, Peter-Huchel-Preis (1994), Heinrich-Böll-Preis (1995), Rheinischer Literaturpreis (1998), Uwe-Johnson-Preis (2001), Hermann-Lenz-Preis (2006), Schiller-Ring der Deutschen Schillerstiftung (2009), Günter-Eich-Preis (2012), Georg-Büchner-Preis (2014). Mitglied der Akademie der Künste Berlin, der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung Darmstadt und des PEN-Zentrums Deutschland.
Veröffentlichungen (Auswahl):
– „Felder“, Prosa, Suhrkamp, Frankfurt a. M. 1964
– „Ränder“, Prosa, Suhrkamp, Frankfurt a. M. 1968
– „Umgebungen“, Prosa, Suhrkamp, Frankfurt a. M. 1970
– „Eine Zeit ohne Wörter“, Fotobuch, Suhrkamp, Frankfurt a. M. 1971
– „Das Ende der Landschaftsmalerei“, Gedichte, Suhrkamp, Frankfurt a. M. 1974
– „Erzähl mir nichts vom Krieg“, Gedichte, Suhrkamp, Frankfurt a. M. 1977
– „In der verbleibenden Zeit“, Gedichte, Suhrkamp, Frankfurt a. M. 1979
– „Erzählen bis Ostende“, Prosa, Suhrkamp, Frankfurt a. M. 1981
– „Fenster und Stimmen“, Gedichte, Bilder von R. Bohne, Suhrkamp, Frankfurt a. M. 1982
– „Die Türe zum Meer“, Prosa, Suhrkamp, Frankfurt a. M. 1983
– „Odenthals Küste“, Gedichte, Suhrkamp, Frankfurt a. M. 1986
– „Das Gedicht von der wiedervereinigten Landschaft“, Suhrkamp, Frankfurt a. M. 1988
– „Frauen mit dem Rücken zum Betrachter. Bilder von Rango Bohne. Stimmen von Jürgen Becker“, Suhrkamp, Frankfurt a. M. 1989
– „Das englische Fenster“, Gedichte, Suhrkamp, Frankfurt a. M. 1990
– „Beispielsweise am Wannsee“, Gedichte, Suhrkamp, Frankfurt a. M. 1992
– „Foxtrott im Erfurter Stadion“, Gedichte, Suhrkamp, Frankfurt a. M. 1993
– „Die Gedichte“, Suhrkamp, Frankfurt a. M. 1995
– „Geräumtes Gelände“, mit Schwarz-Weiß-Fotos von B. Becker, Walther König, Köln 1995
– „Korrespondenzen mit Landschaft“, Gedichte, mit Collagen von R. Bohne, Suhrkamp, Frankfurt a. M. 1996
– „Der fehlende Rest“, Erzählung, Suhrkamp, Frankfurt a. M. 1997
– „Journal der Wiederholungen“, Gedichte, Suhrkamp, Frankfurt a. M. 1999
– „Aus der Geschichte der Trennungen“, Roman, Suhrkamp, Frankfurt a. M. 1999
– „Häuser und Häuser. Fünfunddreißig Prosatexte, fünfunddreißig Bilder“, mit Bildern von R. Bohne, Suhrkamp, Frankfurt a. M. 2002
– „Schnee in den Ardennen. Journalroman“, Suhrkamp, Frankfurt a. M. 2003
– „Die folgenden Seiten. Journalgeschichten“, Suhrkamp, Frankfurt a. M. 2006
– „Dorfrand mit Tankstelle“, Gedichte, Suhrkamp, Frankfurt a. M. 2007
– „Im Radio das Meer. Journalsätze“, Suhrkamp, Frankfurt a. M. 2009
– „Aus der Kölner Bucht“, Gedichte, Suhrkamp, Frankfurt a. M. 2009
– „New York 1972“, Fotografien, Hrsg.: B. Becker, Sprungturm, Köln 2012
– „Scheunen im Gelände“, Gedichte, mit Collagen von R. Bohne, Stiftung Lyrik-Kabinett, München 2012
– „Wie es weiterging. Ein Durchgang. Prosa aus fünf Jahrzehnten“, Suhrkamp, Berlin 2012
Sa, 30.8., 14 Uhr, Orangerie und 18:30 Uhr, Palais Stutterheim, Innenhof
Website:
www.juergen-becker.com